FIA schaltet Anwalt ein: Was ist dran am Nazi-Element?

, 02.02.2009

Die FIA hat einen Anwalt damit beauftragt, die Beweise im Mosley-Skandal zu analysieren. Er soll klären, ob es nationalsozialistische Anleihen gab oder nicht.

Rund einen Monat bevor in Paris über die Zukunft von Max Mosley als FIA-Präsident entschieden wird, hat die FIA selbst den hochrangigen Anwalt Anthony Scrivener beauftragt, eine Analyse der Anschuldigungen der Zeitung News of the World gegen Mosley anzufertigen. Es soll dabei vor allem darum gehen, ob an dem vom Blatt unterstellten Nazi-Element bei Mosleys Prostituiertenbesuch etwas Wahres dran ist oder nicht.

Mosley selbst hat immer bestritten, dass es bei seinem Besuch nationalsozialistische Anleihen gegeben hatte, doch die FIA will das anscheinend noch einmal unabhängig klären lassen. In einem Statement ließ der Automobilweltverband ausrichten: "Leitende Mitglieder der FIA haben Anthony Scrivener QC [Queen's Counsel (höchstgestellter Anwalt in Großbritannien)] als unabhängigen Experten beauftragt, eine volle Analyse der vorhandenen Beweise bezüglich der Anschuldigungen der News of the World durchzuführen, wonach Mr. Mosley in naziartige Tätigkeiten verwickelt war. Mr. Mosley hat seine Verpflichtung willkommen geheißen."

Am Ende seiner Analyse soll Scrivener demnach seine Meinung dazu abgeben, ob die vorhandenen Beweise auch das stützen, was die Zeitung behauptet. "Sollte die FIA Generalversammlung das beschließen, dann wird diese Meinung auch den FIA Mitgliederorganisationen am 3. Juni zur Verfügung stehen", besagte das Statement noch. Erfahrung mit der FIA hat Scrivener, denn er ist seit 2006 ein Richter am Berufungsgericht des Weltverbands.

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.

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