Cyril Abiteboul sieht ein schwieriges Jahr auf die Franzosen zukommen, will aber die Formel 1 stärker für den Absatz von Autos nutzen und Geld in die Kassen spülen
© Foto: xpbimages.com
Für das Lotus-Team war das schmale Budget stets die größte Hürde auf dem Weg zum WM-Titel. Bei der Entwicklung unter der Saison strauchelte die Truppe aus Enstone oder musste ihre besten Techniker ziehen lassen - doch damit soll Schluss sein, wenn Renault künftig das Zepter schwingt. Der bisherige Formel-1-Geschäftsführer der Franzosen zeigt sich zuversichtlich: "Es gibt einen sehr guten und sehr robusten Business-Plan", sagt Cyril Abiteboul.
Er betont, dass Renault zahlreiche Berater eingesetzt und sich für eine schwierige Anfangsphase nach dem Werkscomeback gerüstet hätte. Abiteboul wünscht sich deshalb "Pragmatismus" und warnt davor, zu schnell zu viel von Renault zu erwarten: "Wir wissen, dass es dauern wird. Was von Bedeutung ist: Das Marketing darf nicht warten." Der als Interims-Co-Teamchef eingesetzte Abiteboul wünscht eine stärkere Beziehung zwischen dem Endkundengeschäft und der Formel 1.
Er beklagt trotz der Erfolge an der Seite Red Bulls: "Da waren wir noch nie stark. Das ist wichtig, weil es uns Stabilität verleiht und uns hilft, finanzielle und zeitliche Kapazitäten aufzubauen, um zu den Schwergewichten zu gehören." Zunächst befürchtet Abiteboul jedoch, dass er sich mit der Konkurrenz im Hinterfeld wird herumschlagen müssen. "Wenn man sich am 18. Dezember dazu entscheidet, in der Formel 1 zu fahren, kann man auf keinen Fall fantastische Resultate erwarten."
2016 sei nur wichtig, wenn sich wider erwartend rasch Erfolge auf der Strecke einstellen würden. Schließlich stünde zunächst ein verlässlicher Antrieb im Vordergrund, dazu plane Renault weit über das Jahr der Rückkehr hinaus. Ergo hätten WM-Punkte in der kommenden Saison nur untergeordneten Stellenwert.