Der Ex-Teamchef des Ferrari-Stars verrät, was die Siegerpose mit einem schweren Unfall vor zehn Jahren auf sich hat - Vettel lacht auch mit abgetrennter Fingerkuppe
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Seit Jahren ist aus dem Parc Ferme und von den Siegerpodesten nicht wegzudenken: der "Vettel-Finger", der vielen Fans als Synonym für die Jahre der Red-Bull-Dominanz in der Formel 1 im Gedächtnis geblieben ist. Die mittlerweile typische Pose des Heppenheimers hat einen ernsten Hintergrund, der bislang nicht bekannt war: Sie ist eine Remineszenz an einen schweren Renault-World-Series-Unfall in Spa-Francorchamps 2006, der Vettel beinahe den Zeigefinger gekostet hätte .
Als 19-Jähriger flog der erst im Rennen zuvor eingesprungene Vettel im Nassen in der Eau-Rouge-Kurve ab, wobei er beim Überfahren eines Randsteines die Kontrolle über das Auto verlor, sich drehte und mir hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung krachte. "Das Vorderrad brach ab, flog über das Auto und erwischte die Kuppe seines Fingers - und schnitt sie ab", berichtet Trevor Carlin, der als Teamchef für das Vettel-Auto verantwortlich war, im Gespräch mit 'Sky Sports F1'.
Schon tags darauf kehrte Vettel nach kurzem Krankenhaus-Aufenthalt an die Strecke zurück, sein Finger dick bandagiert. "Er lachte noch immer, obwohl er nicht in der Lage war, das Rennen zu bestreiten", erzählt Carlin. "Aber die Kuppe war weg und musste wieder angenäht werden." Später scheint Vettel die Geste als Siegerpose übernommen zu haben, um zu signalisieren, dass er sich auch von dem bis dato schwersten Crash seiner Laufbahn nicht hat beeindrucken lassen.