Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sind am Freitag in Suzuka die fleißigsten Piloten - Unklar bleibt allerdings, wie wertvoll die im Nassen gesammelten Daten sind
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Die schwierigen Bedingungen sorgten in Suzuka am Freitag dafür, dass viele Teams es bevorzugten, ihre Piloten überwiegend an der Box zu behalten. Anders sah es bei Ferrari aus: Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen drehten in den ersten beiden Trainings jeweils 31 Runden und waren damit mit Abstand die beiden fleißigsten Fahrer des Tages . Noch ist allerdings unklar, ob die Scuderia mit den am Freitag gesammelten Daten überhaupt etwas anfangen kann.
"Falls es morgen und am Sonntag trocken ist, dann gar nichts", antwortet Vettel mit einem Schmunzeln auf die Frage, was man in den ersten beiden Trainings gelernt habe. "Natürlich sind wir einige Runden gefahren, was gar nicht so einfach war, weil teilweise ziemlich viel Wasser auf der Strecke war. Es ist auch nicht so einfach, uns jetzt mit den anderen zu vergleichen, weil die Bedingungen nicht konstant waren."
"Ich denke nicht, dass wir am Anfang da waren, wo wir sein wollten. Aber am Ende haben wir einige Dinge gelernt", verrät der Deutsche, der in der kombinierten Zeitenliste den sechsten Platz belegte. Räikkönen landete nur 0,051 Sekunden dahinter auf Rang sieben und berichtet: "Heute waren die Bedingungen etwas schwierig. Aber wir sind einige Runden gefahren und haben versucht, etwas dabei zu lernen."
"Wir werden sehen, wie das Wetter morgen aussieht. Wir wollen einen guten Job machen", gibt sich der Finne gewohnt wortkarg. Ursprünglich wollte Ferrari am Freitag einen überarbeiteten Unterboden testen, doch Daten konnte man lediglich im Nassen sammeln. Somit wird man bei der Scuderia nun darauf hoffen, dass es am Samstag nicht regnet, um die Updates auch im Trockenen testen zu können.
Durch den Regen lässt sich in Suzuka momentan außerdem noch keine klare Hackordnung erkennen. Die Tagesbestzeit ging an Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat, dahinter folgten die beiden Mercedes-Piloten. Im Trockenen dürfte sich dieses Kräfteverhältnis allerdings noch einmal verschieben. Kann Ferrari dann möglicherweise sogar wieder an die starke Leistung aus Singapur anknüpfen?
Vettel macht "keine Versprechungen"
"Wir können keine Versprechungen machen", bremst Singapur-Sieger Vettel die Erwartungen und erklärt: "Ich denke, wir können uns und unseren Fans nur versprechen, dass wir alles geben werden. An jedem Sonntag gibt es eine neue Chance und wir müssen dafür sorgen, dass wir uns am Freitag und am Samstag in die bestmögliche Ausgangslage für das Rennen bringen.
"Dann werden wir sehen, was drin ist. Wir sind aber keinesfalls die Favoriten", hält der Deutsche fest und ergänzt: "Wir müssen auf dem Boden bleiben. Wir wissen, dass wir noch immer einiges tun müssen. Es steckt noch eine Menge Potenzial in uns. Deshalb müssen wir uns auf uns konzentrieren und dann werden wir sehen, wo die anderen stehen."
Und an die Weltmeisterschaft will Vettel nach dem ersten Trainingstag schon gar nicht denken. Zuletzt in Singapur verkürzte er den Rückstand auf WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton auf 49 Punkte. "Es ist natürlich besser, als weit weg zu sein. Aber die Lücke ist noch immer sehr groß. Es gibt noch einige Rennen", warnt Vettel, der auf WM-Platz drei und acht Punkte hinter Nico Rosberg liegt.
"Es wäre falsch, in diesem Moment über den Titel zu sprechen", erklärt Vettel. "Wir wissen, dass noch immer eine Menge Arbeit vor uns liegt. Wir können uns noch verbessern. Wir wissen aber auch, dass gewisse Dinge nicht von heute auf morgen passieren. Also müssen wir geduldig sein und alles geben, und dann werden wir sehen, wo wir in ein paar Rennen stehen."