Esteban Ocon überzeugt die Formel-1-Welt in seiner ersten vollen Saison: Force India würde den Franzosen gern langfristig binden, Mercedes bestimmt die Karriere
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Der junge Franzose Esteban Ocon hat sich in seiner ersten vollen Formel-1-Saison mehr als etabliert. Der Force-India-Youngster gilt als potenzieller Weltmeister der Zukunft. Zum Start in die Saison 2017 wurde der 21-Jährige mit nur neun Rennen Erfahrung aus dem 2016 unterlegenen Manor an die neue Aufgabe bei den Indern geschickt. Als teaminterne Messlatte wartete Sergio Perez mit der Erfahrung von weit über 100 Grand-Prix-Starts auf das Talent.
Nach 16 Rennen der Formel-1-Saison 2017 liegt Ocon mit 65 Zählern als Achter nur einen Rang hinter Perez (82 Punkte) in der Fahrer-WM. Noch beeindruckender: Ocon ist bislang bei jedem seiner bislang 25 Grands Prix ins Ziel gekommen - ein Muster der Zuverlässigkeit. "Er ist schlau, er bringt das Auto ins Ziel, holt Punkte. Dabei ist er noch sehr jung, er lernt immer noch", lobt Force-India-Betriebsleiter Otmar Szafnauer seinen Schützling.
"Wir hatten ihn stark erwartet. Wenn wir nicht so viel von ihm gehalten hätten, dann hätten wir ihn vielleicht gar nicht geholt. Jetzt muss ich ehrlich sagen, dass er unsere Erwartungen sogar übertroffen hat", meint der Amerikaner. "Ich denke, er wird sogar noch besser. Eine Lernkurve ist sehr, sehr schwierig vorherzusagen. Eines ist aber klar: Esteban ist noch sehr jung, und er hat bislang nur wenig Erfahrung. Wie viel da noch von ihm kommt, lässt sich kaum sagen. Es wird sich zeigen, wie steil seine Lernkurve sein wird."
Ein Talent wie den Franzosen würde man gern im Team halten, meint Szafnauer. Allerdings sind die Möglichkeiten begrenzt. Ocon ist ein Mercedes-Junior, die Stuttgarter haben einen Vertrag mit dem 21-Jährigen. 2018 wird Valtteri Bottas weiterhin an der Seite von Lewis Hamilton im Werksteam fahren. Aber was passiert im Jahr danach? Der Force-India-Shootingstar gilt als aussichtsreicher Kandidat für einen Platz im Werksteam der Silberpfeile.
"Das ist ein bisschen frustrierend, weil man sein Schicksal diesbezüglich gern selbst in der Hand hätte. Aber es spielen halt andere Dinge wie kommerzielle Verbindungen eine Rolle", erklärt Szafnauer die Abhängigkeit von Mercedes, die als Antriebslieferant der Inder engagiert sind. "Wir sind ein tolles Team, wenn es darum geht, Talente auszubilden. Wir zeigen das gerade am Beispiel Esteban. Wenn es weiter so gut läuft, dann bin ich sicher, dass bald andere Youngster mit ähnlich hohem Potenzial bei uns landen werden.