Force India mit Rückenwind nach Melbourne

, 07.03.2014

Force India geht in Australien mit zwei neuen Fahrern, Nico Hülkenberg und Sergio Perez, an den Start - Die Testerkenntnisse lassen auf Punkte hoffen

Force India geht in diesem Jahr neue Wege. Nicht nur die teils schwarze Lackierung des Boliden sticht direkt ins Auge - auch beide Fahrer sind neu im Team. Während Nico Hülkenberg bereits 2012 für den indischen Rennstall unterwegs war und 2014 sein Comeback gibt, ist Sergio Perez ein echter Neuling. Die vorsaisonalen Testfahrten verliefen für Force India alles in allem ziemlich positiv, wie auch Teamchef Vijay Mallya findet: "All die harte Arbeit hat sich ausgezahlt, aber es war schon eine sehr steile Lernkurve und ein gewaltiger Akt, dorthin zu kommen, wo wir jetzt stehen."

Besonders die finale Testwoche in Bahrain sei sehr positiv verlaufen: "Was die Streckenzeit anbelangt, war es sicher eine gute Woche, schließlich haben wir die zweitmeisten Runden aller Teams absolviert. Wir haben vieles gelernt - wenn auch natürlich längst noch nicht alles -, sodass wir selbstbewusst in die Saison gehen können", findet Mallya. Auch Hülkenberg zeigt sich zufrieden mit den Fortschritten: "Das Auto hat seit Jerez einen weiten Weg hinter sich, wir haben bei jedem Test weitere Schritte nach vorn gemacht."

Trotz der grundlegenden Veränderungen der Autos fühlt sich der Deutsche bereits wohl im VJM07: "Ich denke, dieses Gefühl wird während der Saison noch wachsen. Die Autos sind doch sehr anders als noch im vergangenen Jahr: Die Kurvengeschwindigkeiten sind geringer, weil es weniger Anpressdruck gibt, und der Motor verhält sich ganz anders", erklärt Hülkenberg. Wie sich der Bolide über ein ganzes Rennwochenende verhalten wird, sei deshalb noch nicht abzusehen.

"Spannende" Innovationen gut für Formel 1

"Hülks" neuer Teamkollege Perez ergänzt: "Darüber hinaus hast mehr damit zu tun, dich um die Systeme im Auto zu kümmern, es ist also komplizierter als im Vorjahr. Aber während der Testfahrten hatten wir genug Zeit, um uns an die neuen Systeme zu gewöhnen, ich erwarte also keine Probleme deshalb im ersten Rennen." Außerdem müsse man nun den Spritverbrauch mehr im Auge haben, "und wir wissen ja, dass Melbourne eine Menge Benzin fordert", so der Mexikaner.

Mallya findet die "neue" Formel 1 trotzdem spannend: "Zum ersten Mal seit vielen Jahren hält die Formel 1 wieder wirklich Schritt mit der Automobilindustrie. Der Aspekt, dass die Königsklasse technologische Fortschritte für Straßenautos vorantreibt, ist ein sehr spannender", so der Teamchef. Auch die Tatsache, dass man das Rennen in Melbourne kaum voraussagen kann, begrüßt der Inder: "Es ist wichtig, dass wieder ein bisschen Ungewissheit in der Formel 1 herrscht. Momentan herrscht großes Interesse rund um die Formel 1, das ist eine gute Sache."

So freuen sich auch beide Force-India-Piloten auf den Formel-1-Start in Melbourne, auch wenn sie noch nicht so recht wissen, wohin die Reise gehen wird. "Es ist das erste Rennen des Jahres, und ich freue mich schon eine ganze Weile darauf", gibt Perez zu. "Es fühlt sich immer gut an, mit einem neuen Team loszulegen. Das Team ist sehr hungrig, und ich hoffe auf einen guten Start in die Saison, und dass wir dieses Jahr große Dinge erreichen werden."

Hülkenberg peilt seinerseits "gute Punkte" an, weiß aber auch um die geringe Aussagekraft der bisherigen Testfahrten. Bis dato war der Albert Park jedenfalls noch kein gutes Pflaster für den Emmericher: "Ich war bisher bei drei Rennen in Melbourne und habe noch nicht eine einzige Runde zu Ende gebracht! Man sagt ja, Pech kommt immer in Dreiergruppen, hoffentlich wird es also beim vierten Mal besser laufen!"

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