Force India will gute Form nach Europa mitnehmen

, 05.05.2014

Bei Force India herrscht nach dem guten Saisonstart noch immer Euphorie - Nico Hülkenberg und Sergio Perez freuen sich auf den Europaauftakt der Formel 1

Der Saisonstart hätte für Force India kaum besser laufen können. Nico Hülkenberg fuhr in allen vier bisherigen Rennen der Formel-1-Saison 2014 in die Punkte, Sergio Perez bescherte seinem Team in Bahrain die erste Podiumsplatzierung seit 2009. In der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt man aktuell auf Rang drei und hat lediglich drei Zähler weniger auf dem Konto als der amtierende Weltmeister Red Bull.

"Ich denke, dass wir extrem zufrieden mit unserer Performance der ersten vier Rennen sein können", freut sich daher Teamchef Vijay Mallya vor dem Europaauftakt in Barcelona: "Wir haben jetzt schon 70 Prozent der Punkte geholt, die wir im gesamten Jahr 2013 gesammelt haben. Dadurch befinden wir uns in einer fantastischen Position, um unsere bisher beste Saison genießen zu können."

Allerdings gilt das Rennen in Spanien als Gradmesser und potenzieller Wendepunkt einer Saison. Droht Force India nun also möglicherweise, an Boden zu verlieren? "Es ist ermutigend, dass wir auf vielen unterschiedlichen Strecken eine gute Leistung gezeigt haben. Daher bin ich optimistisch, dass wir auch in Barcelona konkurrenzfähig sein werden", erklärt Mallya.

Neue Updates

Doch selbst wenn Force India das gelingen sollte, warnt Hülkenberg davor, dies als Freifahrtschein für den Rest der Saison zu verstehen. "Über Barcelona hinaus ist die Saison noch lang und es kann sich noch einiges verschieben", erklärt der Emmericher und ergänzt: "Punkte sind sowieso für uns das Ziel, das ist jedes Wochenende so."

Mit Prognosen will sich der WM-Vierte zwar zurückhalten, dafür verrät er jedoch, welche Updates sein VJM07 bekommen wird: "Das ist wieder aerodynamisch. Wir hatten ein Update in China, was auch am Auto war, aber da gibt es noch Luft nach oben und das werden wir jetzt weiter verbessern, weiter dran arbeiten." Ein Update für die Antriebseinheit sei nicht geplant.

Das war zumindest in den bisherigen Rennen aber auch gar nicht nötig, da der Mercedes-Antrieb sowieso das Maß aller Dinge war. Besonders in Bahrain hatte der V6 einen großen Anteil daran, dass Force India dort sein bestes Ergebnis der vergangenen Jahre feiern durfte. Im vergangenen Rennen in China musste man sich dann allerdings mit den Plätzen sechs und neun zufriedengeben.

Perez sieht Luft nach oben

"Auf der Strecke in China waren wir nie besonders stark, also ist es sehr gut, dass wir dort zehn Punkte mitgenommen haben", sagt Mallya und fügt hinzu: "Wir erwarten außerdem, dass unser Auto bei wärmeren Bedingungen besser funktionieren wird. Einige der kommenden Rennen werden unseren Stärken eher entgegenkommen."

"Wir wissen, dass die Formel 1 niemals stillsteht und Barcelona ist im Entwicklungsrennen immer ein ausschlaggebender Moment. Aber ich bin optimistisch, dass wir unser Momentum halten können." Darauf hofft auch Sergio Perez, der mit den ersten vier Rennen bei seinem neuen Arbeitgeber allerdings nicht komplett zufrieden ist.

"Einerseits bin ich glücklich. Das Podium in Bahrain war sehr wichtig, es hat mit dabei geholfen, das Team besser kennenzulernen. Es war für uns alle etwas Besonderes", erklärt der Mexikaner, fügt allerdings hinzu: "Andererseits habe ich auch das Gefühl, dass wir vor noch größeren Erfolgen stehen, und dass wir unser volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft haben."

"Lediglich in Bahrain hat am gesamten Wochenende alles perfekt funktioniert. Wenn wir mehr Wochenenden dieser Art haben können, dann können wir noch weitere großartige Ergebnisse erzielen." Nun freue er sich darauf, "wieder nach Europa zu kommen und auf einigen klassischen Strecken zu fahren."

Zuversicht im Team

Die teilweise große Kritik an den Regeländerungen kann der Mexikaner derweil nicht komplett nachvollziehen. "Es ist weder schwieriger noch leichter als im vergangenen Jahr. Es ist einfach anders", berichtet Perez und erklärt: "Der Grip hat sich verändert und der Sound ist anders, aber es ist noch immer ein Formel-1-Auto und der Wettbewerbsgedanke hat sich kein bisschen geändert. Es fühlt sich nach vier Rennen schon ganz normal für mich an."

Auch Teamkollege Hülkenberg hat "den ersten Abschnitt des Jahres sehr genossen. Es ist wahrscheinlich besser gelaufen, als wir das nach den Wintertests erwartet hatten. Es ist gut, dass wir kontinuierlich Punkte sammeln. Ich bin mit 36 Punkten Vierter und ich denke, dass das ein großer Erfolg ist. Das Auto hat überall gut funktioniert und wir haben das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Die Konstanz ist momentan ganz sicher eine unserer Stärken."

Auch abseits der Strecke läuft es für das indische Team gut, mit Smirnoff konnte man pünktlich zum Europaauftakt einen großen Sponsor gewinnen. "Es ist eine aufregende Zeit für uns", freut sich Teamchef Mallya und erklärt: "Diese Partnerschaft bedeutet, dass wir in den vergangenen sechs Monaten zehn neue Partner gewonnen haben. Das hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass wir in diesem Jahr so konkurrenzfähig sind."

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