In den traditionellen Farben wird Renault sein Comeback als Werksteam in der Formel-1-Weltmeisterschaft feiern - Surf-Video unterstreicht Spaß-Faktor
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Renault hat die Katze aus dem Sack gelassen und das endgültige Farbdesign für die Formel-1-Saison 2016 präsentiert: Ab dem Großen Preis von Australien in Melbourne werden Kevin Magnussen und Jolyon Palmer im klassischen schwarz-gelben Design ihr Bestes geben, den Konzern nach dem Ehekrach mit Red Bull wieder in die sportliche Erfolgsspur zu bringen. Das Farbkleid des Renault R.S.16 erinnert an die Farben, mit denen sich der Hersteller im Jahre 2010 als Werksteam verabschiedet hat.
Renault hofft, mit der Rückkehr als Werksteam wieder eine Welle des Erfolgs zu erwischen. Folgerichtig präsentiert der französische Hersteller sein neues Design mit einem Surf-Video. Palmer und Magnussen bringen den frisch lackierten Boliden auf einem Surfbrett zum Strand - samt der australischen Surferin Elie Jean Coffey im Cockpit. Die Message ist klar: Zwar will Renault mittelfristig wieder gewinnen, aber man möchte vor allem Spaß an der Sache haben. Auch deshalb nahm man vom unscheinbaren Schwarz Abstand, das noch bei den Testfahrten verwendet wurde.
"Die Farbe sagt genau aus, wer wir sind und wofür wir stehen", sagt Renault-Motorsportchef Cyril Abiteboul im Rahmen der offiziellen Präsentation in Melbourne. Er kann sich angesichts der Farbgebung anderer Autos einen Seitenhieb auf die Konkurrenz nicht verkneifen: "Wir haben uns umgesehen und es scheint, dass andere versuchen, quasi vom Asphalt zu verschwinden. Deshalb haben wir uns für etwas anderes entschieden." Kevin Magnussen stößt in eine ähnliche Kerbe: "Ich denke, es sticht etwas mehr heraus als das schwarz, das wir beim Testen verwendet haben."
Renault-Identität bleibt erhalten
Die Farbgebung mag simpel wirken: Gelber Hauptfarbton, schwarze Flügel und ein wenig Gold und weiteres Schwarz im Heckbereich des Fahrzeugs. In einem ähnlichen Kleid wurde vergangenes Jahr auch der Markenpokal-Prototyp R.S.01 vorgestellt. "Es geht hier um unsere Identität und wofür wir stehen", so Abiteboul. "Ich denke, dass das so ganz gut funktioniert. Wir haben uns für Gelb entschieden, weil dies die Renault-Farben seit 1946 sind."
Die erste Saison der dritten Ära als Werksteam wird für Renault keine leichte werden. Die noch von Lotus betriebene Entwicklung des Fahrzeugs lag aufgrund der finanziellen Probleme in Enstone lange auf Eis. Als Renault einsprang, musste der für Mercedes-Motoren ausgelegte Bolide erst auf die Antriebseinheit aus Viry-Chatillon angepasst werden. "Momentan ist es schwer zu sagen, wie gut das Auto sein wird", glaubt Jolyon Palmer. "Wir werden es erst dieses Wochenende sehen. Bei den Testfahrten gab es einfach zu viele unbekannte Variable."
"Es handelt sich um eine Evolution des letztjährigen Fahrzeugs", erläutert der 25-Jährige weiter. "Wir haben nahezu jeden Bereich verbessert. Wir wussten, woran wir arbeiten mussten. Es ist eine solide Plattform, auf der man aufbauen kann." Palmer verspricht, dass Renault weitere Verbesserungen des Fahrzeugs im Laufe der Saison bringen werde. Angesichts des Reglementwechsels zur Saison 2017 wird sich Renault jedoch frühzeitig die Frage stellen müssen, ob eine konsequente Entwicklung des aktuellen Autos erstrebenswert wäre - oder ob man 2016 ganz fallen lassen und sich voll und ganz auf 2017 konzentrieren solle.
Von Beginn an Gelb
Renault hält damit an seiner Tradition fest. Der gelbe Farbton dominiert bei den Franzosen auch in der Formel 1 seit dem Debüt im Jahre 1977. Schon die ersten Turbofahrzeuge waren gelb und schwarz gehalten, bevor in den 1980er-Jahren auch weiß ins Design Einzug hielt. Nach dem werksseitigen Wiedereinstieg im Jahre 2002 frischte der gelbe Farbton das bis dahin bekannte Benetton-Design auf. An die Erfolge von 2005 und 2006 wollen die Franzosen mittelfristig wieder anknüpfen.
Die jüngste Farbgebung orientiert sich am Design, mit dem anno 2010 Robert Kubica und Witali Petrow unterwegs gewesen waren. Kubica konnte damals immerhin drei Podiumsplätze feiern. 2016 würde sich Renault bereits mit einigen WM-Punkten begnügen. Für die bekannteste Episode des damaligen Renault R30 sorgte allerdings zweifellos Petrow, als er beim Saisonfinale für Fernando zum unüberwindbaren Hindernis wurde.