Alain Prost glaubt, dass die neuen Regeln für Ferrari zu einem Problem werden könnten - Auch Alex Zanardi sieht die Situation der Scuderia 2017 eher kritisch
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Die neuen Autos für die Formel-1-Saison 2017 haben noch nicht eine einzige Runde gedreht, doch Alain Prost schreibt seinen ehemaligen Arbeitgeber Ferrari für dieses Jahr schon jetzt ab. "Wenn sich die Regeln und die Autos stark verändern, so wie jetzt auch, dann ist Ferrari fast nie ganz vorne", erklärt der Franzose im Gespräch mit der finnischen Zeitung 'Ilta Sanomat'. Ein Blick in die jüngere Vergangenheit gibt dem viermaligen Weltmeister durchaus Recht.
Als 2014 die neuen Hybridmotoren eingeführt wurden, beendete die Scuderia die Saison nur auf WM-Platz vier hinter Mercedes, Red Bull und Williams - und ohne einen einzigen Sieg. Erst im zweiten Jahr der Hybridära lief es besser und Sebastian Vettel konnte in der "roten Göttin" immerhin drei Siege einfahren. Die Saison beendete man hinter Mercedes auf Rang zwei.
Auch die letzte große Regeländerung davor - im Jahr 2009 - erwischte Ferrari auf dem falschen Fuß. Damals konnte die Scuderia lediglich einen Sieg durch Kimi Räikkönen und den vierten WM-Platz hinter Brawn, Red Bull und McLaren verbuchen. Auch hier lief es erst im zweiten Jahr der neuen Regeln besser: 2010 feierte Fernando Alonso fünf Siege und kämpfte bis zum letzten Rennen um den Titel mit.
Prost hat wenig Hoffnung, dass die Scuderia die Regeländerungen in diesem Jahr besser stemmen wird. "Darum denke ich nicht, dass Ferrari und seine Piloten in diesem Jahr eine Chance haben werden", so der 61-Jährige, der allerdings immerhin keinen weiteren Mercedes-Alleingang an der Spitze erwartet. "Ich denke, die Situation wird in diesem Jahr 50:50 zwischen Mercedes und Red Bull sein", erklärt er.
Auch Ex-Formel-1-Pilot Alex Zanardi sieht die Situation in Maranello übrigens kritisch. "Aus organisatorischer Sicht sind Mercedes und Red Bull momentan vorne", sagt der Italiener gegenüber der 'Corriere dello Sport' und erklärt: "Es gibt Talent im Überfluss, aber wenn sie nicht genug Zeit haben, um zusammenzuarbeiten, dann könnte es sein, dass es für Ferrari wieder nicht reichen wird."
Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve hatte währenddessen zuletzt noch erklärt, dass Ferrari - und vor allem Sebastian Vettel - in diesem Jahr eine gute Chance auf den Titel haben könnte. "Sebastians Fahrstil passt optimal zu den neuen Autos", so der Kanadier gegenüber 'Sport Bild'. Mit dieser optimistischen Ansicht scheint er aktuell aber eher ziemlich alleine dazustehen...