Halo wird zur Formel-1-Saison 2018 eingeführt - Jean Todt drückt Regeländerung aufgrund von Sicherheitsklausel im Alleingang durch - Teams mehrheitlich dagegen
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Das Ende der offenen Autos in der Formel 1 ist beschlossen: Wie 'Motorsport-Total.com' erfahren hat, wird zur Formel-1-Saison 2018 der Cockpitschutz "Halo" eingeführt. Nachdem die Schutzscheibe "Shield" bei einer Testfahrt im Freien Training des Großen Preises von Großbritannien 2017 keine gute Figur gemacht hat, hat Jean Todt genug. Gegen den Willen von neun von zehn Teams hat er beim Treffen der Strategiegruppe am Mittwoch das Halo-System durchgedrückt.
Zu dem Meeting waren erstmals alle Teams geladen, auch diejenigen vier Rennställe, die nicht in der Strategiegruppe vertreten sind. Jean Todt machte erstmals in seiner sieben Jahre andauernden Amtszeit Gebrauch von einem Sonderrecht der FIA: Geht es um sicherheitsrelevante Änderungen, kann die Motorsport-Behörde Änderungen an der Strategiegruppe vorbei beschließen.
Todt hatte gehofft, bei den Teams auf große Unterstützung zu stoßen. Das ist augenscheinlich nicht der Fall. Nur ein einziger Rennstall stimmte für die Einführung. Doch selbst bei kollektiver Ablehnung hätte die FIA das System mittels der Sonderregelung durchdrücken können.
Der Cockpitschutz "Halo" wurde während der Formel-1-Saison 2016 mehrfach getestet. Das System war von Anfang an umstritten, da es ästhetischen Gesichtspunkten nicht gerecht wird. Auch beschwerten sich einige Fahrer über Sichtprobleme aufgrund des Bügels im Sichtfeld. Zu Beginn der Saison votierten die Fahrer mit knapper Mehrheit gegen Halo. Der Heiligenschein schien auf dem Abstellgleis.
Doch Jean Todt, der die Sicherheit über alles stellt, drückt das System nun i Alleingang durch. Grund ist, dass er fürchtete, dass die Sicherheitskampagne beim Cockpitschutz ins Stocken geraten könnte, nachdem Shield für die Saison 2018 definitiv nicht einsatzbereit sein wird. Es ist das erste Mal überhaupt, dass er von der Sonderregelung Gebraucht macht. Max Mosley hatte während seiner Amtszeiten immer wieder Sonderbeschlüsse aus Sicherheitsgründen durchgedrückt, unter anderem die Einführung der V8-Motoren im Jahre 2006. Todt hatte von solchen Abstand genommen - bis heute.