Früher als sonst bestätigt Toro Rosso seine Fahrer für die Formel-1-Saison 2018: Wie die Rookies Pierre Gasly und Brendon Hartley das Team überzeugt haben
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Überraschung bei Toro Rosso: Noch vor dem Saisonfinale gibt das kleine Red-Bull-Team aus Faenza bekannt, dass man auch 2018 auf die aktuellen Stammpiloten Pierre Gasly und Brendon Hartley setzen wird. Und das, obwohl beide bislang gemeinsam erst sieben Grands Prix auf dem Konto haben und bislang punktelos blieben.
"Wir freuen uns wirklich, Pierre und Brendon so früh als unsere Fahrer für 2018 bestätigen zu können", verweist auch Teamchef Franz Tost auf die für Toro Rosso ungewöhnliche frühe Bestätigung. "Sie haben in dieser letzen Phase der Saison bewiesen, dass sie bereit sind für die Formel 1 und mit dem Auto rasch zurecht kommen. Außerdem haben sie gute Leistungen gezeigt und uns klargemacht, dass sie der Herausforderung gewachsen sind. Wir waren bei beiden von der steilen Lernkurve beeindruckt."
Da sich die beiden Piloten so rasch auf die Formel 1 eingestellt haben, wolle man ihnen jetzt eine ganze Saison lang die Chance geben, sich für weitere Aufgaben zu beweisen. "Sie werden sicher gute Ergebnisse abliefern, wenn wir ihnen ein gutes Paket geben und sie konstante Leistungen bringen."
Gasly durch Bestätigung "super-motiviert"
Beide sind Formel-1-Spätstarter: Während der Franzose Ende 2016 als GP2-Meister von Red Bull zunächst nicht berücksichtigt wurde, feierte er dieses Jahr in Sepang als Ersatz von Carlos Sainz sein Debüt. "Ich freue mich riesig, 2018 mit der Scuderia Toro Rosso meine erste wirkliche Saison in der Formel 1 zu bestreiten", fühlt es sich für den 21-Jährigen, der dieses Jahr in der Super-Formula in Japan geparkt worden war, durch die Hürden noch besser an, endlich sein Ziel erreicht zu haben.
"Ich bin äußerst gespannt und super-motiviert, in Abu Dhabi und im gesamten nächsten Jahr mein absolut Bestes zu geben", meint er. "Ich kann es nicht erwarten!" Teamkollege Hartley musste sogar noch länger als Gasly warten: Der Neuseeländer wurde 2010 von Red Bull vor die Türe gesetzt und kämpfte sich über ein Werksengagement bei Porsche mit starken Leistungen in der Langstrecken-WM WEC zurück in die Formel 1: Dieses Jahr krönte er dies mit dem Le-Mans-Sieg und dem WM-Titel mit Porsche.
Der inzwischen 28-Jährige überzeugte damit auch Red Bulls Juniorteamchef Helmut Marko, ihm eine zweite Chance zu geben, und revanchierte sich trotz mangelnder Erfahrung mit guten Rundenzeiten, auch wenn dies bei seinen drei Grands Prix noch nicht mit WM-Punkten belohnt wurde.
Hartleys große Chance
"Wirklich fantastisch, als Formel-1-Stammfahrer für die kommende Saison bei Toro Rosso bekanntgegeben zu werden", ist die Freude beim "Kiwi", der nach dem Porsche-Ausstieg aus der WEC eigentlich in die IndyCar-Serie wechseln wollte, groß. "Es ist sehr befriedigend, eine Gelegenheit, die völlig überraschend kam, in einen Platz als Stammfahrer in der Formel 1 für 2018 umzumünzen. Ich könnte nicht glücklicher sein!"
Abschließend bedankt er sich bei Red Bull und Toro Rosso für die zweite Chance. "So werden Träume wahr! Ich werde von jetzt an härter denn je arbeiten, um dieses arbeitsreiche Saisonende mit guten Ergebnissen zu beenden und das neue Jahr so stark wie möglich zu beginnen. Her damit!", strotzt er vor Tatendrang.
Die Bestätigung von Gasly und Hartley bedeutet, dass der bei Red Bull endgültig in Ungnade gefallene Russe Daniil Kwjat vorerst keine Chancen auf ein Comeback hat. Es wird aber spekuliert, dass er sich Chancen auf ein Cockpit bei Williams ausrechnen darf. Entweder als Stammfahrer oder als Ersatz für Robert Kubica, der erst beweisen muss, dass er trotz seiner physischen Einschränkungen an der rechten Hand nach seinem Rallye-Unfall weiterhin Topleistungen bringen kann.