Mit einem lupenreinen Triumph meldet sich Nico Rosberg im WM-Kampf zurück - Sieg beim Spanien-Grand-Prix vor Teamkollege Lewis Hamilton und Sebastian Vettel
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Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya spielt die Startposition ein große Rolle, statistisch ist die Wahrscheinlichkeit auf den Sieg für den Mann auf der Pole-Position deutlich am größten - den lang gezogenen Kurven und dem dadurch schwierigen Überholen sei Dank. Insofern hatte Nico Rosberg vor Lewis Hamilton und Sebastian Vettel von Startplatz eins kommend die besten Siegchancen.
Und am Ende war es tatsächlich Rosberg, der sich beim Großen Preis von Spanien seinen ersten Sieg einfuhr und sich damit im WM-Kampf zurückmeldet. Der Wiesbadener fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen, auch, weil ihm Vettel "half". Übrigens ist Rosberg nun der neunte Sieger der vergangenen neun Jahre in Barcelona!
Dem Ferrari-Pilot gelang es lange Zeit, Hamilton hinter sich zu halten, auch wegen eines verpatzten ersten Boxenstopps beim Briten. Am Ende hatte Hamilton dank einer abweichenden Strategie dann aber doch die Nase vor Vettel, dessen Ferrari in diesem Rennen schlichtweg unterlegen war.
Die vierte Position eroberte Valtteri Bottas im Williams vor Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Dahinter gab es ebenfalls WM-Punkte für Felipe Massa (Williams), Daniel Ricciardo (Red Bull), Romain Grosjean (Lotus), Carlos Sainz (Toro Rosso) und Daniil Kwjat (Red Bull).
Leer gingen dahinter Max Verstappen (Toro Rosso), Felipe Nasr (Sauber), Sergio Perez (Force India), Marcus Ericson (Sauber), Nico Hülkenberg (Force India), Jenson Button (McLaren) und die beiden Manor-Marussia von Stevens und Merhi aus. Einen Ausfall musste neben Lotus-Fahrer Pastor Maldonado ausgerechnet McLaren-Star und Lokalmatador Fernando Alonso verdauen.
Rosberg gewinnt Start und zieht davon
Der Start zum 66 Runden langen Rennen auf dem 4,655 Kilometer langen Kurs vor den Toren der spanischen Metropole konnte Rosberg dann auch für sich entscheiden während Hamilton aufgrund zu stark durchdrehender Reifen nicht so gut vom Fleck kam und einen Rang an Vettel verlor.
Die Reihenfolge nach der ersten Runde Rosberg vor Vettel, Hamilton, Bottas, Räikkönen, Verstappen, Sainz, Massa, Grosjean und Ricciardo auf der zehnten Position. Dahinter: Maldonado, Alonso, Kwjat, Nasr, Ericsson, Perez, Button, Hülkenberg und die beiden Manor-Marussia von Merhi und Stevens.
Nach den ersten zehn Runden hatte Rosberg bereits 7,3 Sekunden Vorsprung auf Vettel, 7,9 auf Hamilton, 13,1 auf Bottas, 15,9 auf Räikkönen, 20,6 auf Massa, 27,8 auf Maldonado, 31,2 auf Verstappen, 32,5 auf Ricciardo und 33,0 auf Grosjean auf dem zehnten Rang. Dahinter Sainz (+36,4), Alonso (+38,4), Kwjat (+40,7), Nasr (+41,8), Ericsson (+42,7), Perez (+43,6), Button (+46,4), Stevens (+63,5), Merhi (+65,4) und Hülkenberg, der als Erster an die Box gekommen war.
Mercedes passt Hamilton-Strategie an
In der 12. Runde steuerten auch Button und Kjwat die Box an, in Runde 14 zog man den Stopp von Hamilton vor, da der Brite am Deutschen trotz schnellerem Auto nicht vorbeigekommen war. Vettel folgte nur einen Umlauf später - doch der Ferrari-Pilot blieb vorn, hatte sogar noch mehr Vorsprung, weil Hamiltons Boxenstopp zu langsam war! Rosberg holte sich wiederum eine Runde später neuen Gummi ab.
Maldonado mit gestutztem Flügel
In der 17. Runde musste Maldonado die Box aufsuchen, weil die rechte vertikale Halterung des Heckflügels weggebrochen war. Das Team brach das Teil komplett ab und schickte den Venezolaner wieder auf den Kurs, obwohl der Heckflügel nun nur noch auf der linken Seite und in der Mitte abgestützt war. Räikkönen suchte unterdessen in der 18. Runde die Box auf und setzte im Gegensatz zur Spitze auf den härteren Reifen.
Lokalmatador Alonso muss aufgeben
In der 24. Runde hatte Rosberg 6,3 Sekunden Vorsprung auf Vettel und 7,5 auf Hamilton. Der Brite tat sich weiterhin schwer, am Ferrari-Piloten vorbeizukommen. In der 28. Runde fuhr Alonso an die Box - und rutschte über den Stellplatz hinaus: "Ich habe Probleme mit den Bremsen", so der Lokalmatador, der sein Auto daraufhin abstellen musste. Glück hatte der Mitarbeiter mit dem Wagenheber, der zur Seite springen musste, um nicht überfahren zu werden.
Rosberg hat zur Halbzeit alles im Griff
Während zur Rennmitte Rosberg unbedrängt alles im Griff hatte, suchte Hamilton in Runde 33 erneut die Box früher auf als Vettel - und dieses Mal klappte der Stopp reibungslos. Würde der Mercedes-Fahrer nun am Deutschen vorbeikommen? Die Antwort würde es erst später geben, denn während der Champion auf drei Stopps setzt, fährt Vettel nur mit zwei Reifenwechseln durchkommen.
Die Abstände nach 35 Runden: Rosberg 11,9 vor Vettel, 22,6 vor Bottas, 27,8 auf Hamilton, 35,4 auf Räikkönen, 54,8 auf Massa, 66,9 auf Ricciardo, 72,7 auf Grosjean, 84,4 auf Kwjat und 88,8 auf Verstappen auf dem zehnten Rang. Dahinter: Sainz (+91,4) vor Nasr, Ericsson, Perez, Maldonado, Hülkenberg und Button mit je einer Runde Rückstand vor den Manor-Marussia-Fahrern Stevens und Merhi.
Vettel kommt zum letzten Stopp
In der 41. Runde steuerte Vettel die Box an und musste natürlich auf die härtere der beiden Reifenmischungen wechseln. Hamilton hingegen kann nach seinem dritten Stopp wieder auf die weichere Mischung gehen.
Rosberg suchte sein Team in der 46. Runde zum letzten Mal auf - und überließ kurz seinem Teamkollegen die Führung. Unterdessen musste Maldonado seinen lädierten Lotus an der Box abstellen. In der 51. Runde war es soweit, Hamilton steuerte die Box zum dritten Mal an - und kehrte vor Vettel auf dem zweiten Rang liegend wieder auf den Kurs zurück! In der Schlussphase des Rennens fuhren die ersten drei quasi für sich allein - mit 13 Sekunden Vorsprung von Rosberg auf Hamilton und 40 Sekunden Vorsprung von Vettel auf Hamilton fünf Runden vor Rennende.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze