Im ereignisreichen China-Grand-Prix holt sich Nico Rosberg den sechsten Formel-1-Sieg in Folge - Sebastian Vettel und Daniil Kwjat komplettieren das Podium
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Die Formel-1-Saison 2016 läuft weiterhin ganz nach dem Geschmack von Nico Rosberg. Der Mercedes-Pilot sicherte sich - die vergangene Saison mit eingerechnet - am Sonntag in Schanghai den sechsten Sieg in Folge und einen Hattrick zum Saisonauftakt und hat die Statistik damit auf seiner Seite. Denn bisher hat noch jeder Formel-1-Fahrer den WM-Titel gewonnen, dem diese Kunststücke gelangen.
Beim Großen Preis von China ist Rosberg diesem Traum wieder einen Schritt nähergekommen. Nach nicht ganz optimalem Start in das Rennen auf dem 5,451 Kilometer langen Shanghai International Circuit, zeigte Rosberg ein fehlerfreies Rennen und profitierte am Ende auch vom Pech seiner Gegner. Teamkollege Lewis Hamilton - sowieso schon von ganz hinten gestartet - Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen waren alle in Kollisionen verwickelt und mussten sich an der Box neue Frontflügel abholen.
Das Podium beim dritten WM-Lauf komplettierten Vettel im Ferrari als Zweiter und Daniil Kwjat im Red Bull - für den Russen und die Veranstalter des Großen Preises von Russland natürlich ein perfektes Ergebnis vor dem kommenden Rennen in Sotschi und für Vettel ein versöhnliches Ergebnis nach einem schwierigen Rennen.
Dahinter gab es auch noch WM-Zähler für Daniel Ricciardo (Red Bull), Kimi Räikkönen (Ferrari), Felipe Massa (Williams), Hamilton, Max Verstappen (Toro Rosso), Carlos Sainz (Toro Rosso) und Valtteri Bottas (Williams) auf dem zehnten Rang.
Keine Punkte gab es für die Piloten dahinter: Sergio Perez (Force India), Fernando Alonso (McLaren), Jenson Button (McLaren), Esteban Gutierrez (Haas), Nico Hülkenberg (Force India), Marcus Ericsson (Sauber), Kevin Magnussen (Renault), Pascal Wehrlein (Manor), Romain Grosjean (Haas), Felipe Nasr (Sauber), Rio Haryanto (Manor) und Jolyon Palmer (Renault). Damit gab es trotz der turbulenten Auftaktphase keinen Ausfall!
Sehr turbulente erste Runden!
Während sich Ricciardo nach starkem Start zunächst die Führung sicherte, berührte Vettel ausgerechnet seinen Teamkollegen Räikkönen, der seinen Frontflügel einbüßte und an der Box eine neue Nase abholen musste. Vorausgegangen war ein Angriff von Kwjat in der Rechtskurve, der Vettel zum Ausweichen zwang. Auch Hamilton, als Letzter gestartet, hatte einen verpatzten Auftakt, kollidierte mit Nasr im Sauber, fuhr mit unter dem Auto verklemmten Frontflügel um die Strecke an die Mercedes-Box.
In der vierten Runde war Ricciardo gezwungen, Rosberg überholen zu lassen und die Führung abzugeben - Reifenschaden beim Red-Bull-Piloten hinten! Wie Pirelli später bestätigte, war der Australier nach den Zwischenfällen über ein Karbonteil gefahren und hatte sich den Pneu aufgeschlitzt. Daraufhin entschied sich die Rennleitung, das Safety-Car auf den Kurs zu schicken, um den Kurs reinigen zu können.
Safety-Car bringt das Feld zusammen
Über den Einsatz des Safety-Cars freuten sich all jene, die zu dem Zeitpunkt hinten lagen - unter anderem Hamilton, der als 20. bereits über eine Minute Rückstand zu verzeichnen hatte. Die Reihenfolge in Runde 6 von 56 nachdem einige Fahrer gestoppt hatten: Rosberg, Massa, Alonso, Wehrlein, Gutierrez, Kwjat, Palmer, Haryanto, Perez, Bottas, Button, Sainz, Hülkenberg, Ericsson, Vettel auf Rang 15, Magnussen, Ricciardo, Verstappen, Räikkönen, Hamilton, Grosjean und Nasr.
Taktik-Stopp von Hamilton
Bereits in der siebten Runde kam Hamilton zum dritten Mal an die Box - er war kurz auf den weicheren Reifen gewechselt, um dem Reglement zu genügen - nun kann er mit dem härteren Gummi das Rennen absolvieren. Rosberg übrigens stoppte in der Safety-Car-Phase nicht - wie auch Massa, Alonso, Wehrlein, Gutierrez, Palmer und Haryanto.
In der neunten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Die Reihenfolge drei Runden später: Rosberg, Massa, Kwjat, Alonso, Perez, Vettel, Bottas, Wehrlein, Button, Gutierrez, Sainz, Ricciardo, Hamilton, Hülkenberg, Räikkönen, Verstappen, Palmer, Haryanto, Ericsson, Magnussen, Grosjean und Nasr.
Vettel verliert Frontflügel-Teil
In der 15. Runde verlor Vettel nach der letzten Kurve einen Teil seines Frontflügels - den hatte er sich zuvor bei einem Überholmanöver an einem Williams beschädigt. In der 18. Runde kam Vettel zum zweiten Stopp - und verzichtete auf einen Frontflügel-Wechsel. In der 20. Runde folgten Kwjat, Massa, Sainz und Ricciardo während Vettel eine neue schnellste Rennrunde fuhr. Rosberg folgte in Runde 21 - wechselte von den gelben auf die gelben Reifen, muss also am Ende nochmal auf den roten Pneu gehen. Bottas und Hamilton folgten beim 22. Umlauf.
Unterdessen kassierte Hülkenberg eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, weil er in der Boxengasse absichtlich langsam fuhr. Hintergrund waren die Boxenstopps hinter dem Safety-Car, als zahlreiche Fahrer zum Reifenwechsel kamen. Teamkollege Perez stoppte direkt vor ihm, der Deutsche machte langsamer und bremste so die Fahrer hinter sich aus.
Die Reihenfolge in Runde 23: Rosberg vor Kwjat, Vettel (+14,8 Sekunden), Button, Perez, Massa, Bottas, Ericsson, Ricciardo und Sainz auf dem zehnten Rang. Dahinter: Räikkönen (+33,6), Alonso, Hamilton (+35,6), Hülkenberg, Verstappen, Gutierrez, Wehrlein, Palmer, Magnussen, Haryanto, Grosjean und Nasr.
Die letzte Runde der Boxenstopps beginnt
In der 31. Runde kam Hamilton auf dem zehnten Rang liegend an die Box und holte sich den letzten Reifensatz der härteren Reifen ab. Kwjat und der hinter ihm liegende Vettel stoppten in der 36. Runde zeitgleich, Rosberg folgte wenige Sekunden später. Unterdessen schnappte sich Vettel Kwjat und kam damit auf den dritten Rang nach vorn - hinter Ricciardo, der aber noch stoppen musste.
In der 43. Runde eine kleine Sensation: Auf den gleichen, allerdings älteren Reifen fahrend, ging Ricciardo im Red Bull an Hamilton im Mercedes vorbei - und war damit Fünfter. Wenige Sekunden später fuhr der Australier an Massa vorbei und lag damit sogar auf dem vierten Platz. Räikkönen schnappte sich in der 47. Runde Hamilton und war damit Sechster.
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