Ferrari setzt die Frühform von Melbourne fort: Sebastian Vettel fährt Bestzeit im dritten Freien Training, Kimi Räikkönen sichert sich Platz zwei
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Sebastian Vettel geht wohl als Topfavorit in das Qualifying zum Grand Prix von China . Der Ferrari-Fahrer sicherte sich im dritten Freien Training die Bestzeit und hängte seinen schärfsten Rivalen Lewis Hamilton (4./Mercedes) um 0,543 Sekunden ab. Ferrari prolongiert damit die in Melbourne angedeutete starke Frühform in dieser Saison.
"Sieht spannend aus für heute Nachmittag", meint Formel-1-Experte Marc Surer. "Auch wenn wir wissen, dass Hamilton schneller könnte - das dürfen wir nicht unterschätzen. Aber Ferrari ist stark." Was der ehemalige Grand-Prix-Pilot meint: Hamilton baute in seine schnellste Runde einen Schnitzer in der Spitzkehre ein, der "mindestens eine halbe Sekunde" (Surer) gekostet hat.
Zwischen Vettel und Hamilton landeten die Teamkollegen der beiden, Kimi Räikkönen (+0,053) und Valtteri Bottas (+0,371).
Beide kamen nicht ganz ohne Probleme durch: Während Räikkönen über eine viel zu hart einsetzende Motorbremswirkung klagte und zwischendurch aufgefordert wurde, seine Antriebseinheit zu kühlen, löste sich bei Bottas ohne äußeren Einfluss der T-Flügel.
Bottas wurde auf seiner schnellsten Runde von Max Verstappen (Red Bull) aufgehalten - möglicherweise eine Retourkutsche für die umgekehrte Situation etwas früher in der Session.
Doch Ferrari scheint momentan Pole-Favorit zu sein - und Mercedes der einzige Gegner. Denn der Rückstand von Felipe Massa (Williams/+1,437), Verstappen (+1,610) und Daniel Ricciardo (Red Bull/+1,756) ist zu groß.
Die Rundenzeiten zu interpretieren, ist diesmal jedoch schwieriger als sonst. Denn nach dem verlorenen Trainingsfreitag versuchten die Teams, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit erledigt zu bekommen.
Dabei ging jeder seinen eigenen Weg: Red Bull ließ Ricciardo sofort auf schnelle Quali-Runs los, während Verstappen mit viel Benzin testete. Und so ist ein seriöser Vergleich zwischen einzelnen Rundenzeiten so gut wie unmöglich.
Überraschend stark schnitt Lance Stroll (Williams/+1,846) ab, der als Achter zu überzeugen wusste, und auch die beiden Renaults präsentierten sich in solider Form: Jolyon Palmer (+1,856) Neunter, Nico Hülkenberg (+2,113) Elfter. Force India war trotz Mercedes-Power diesmal im hinteren statt vorderen Mittelfeld.
Und ganz hinten lieferten sich McLaren und Sauber ein Duell. Letzter wurde Wehrlein-Ersatz Antonio Giovinazzi (+3,369).