Stilsicher mit einem Sieg sicherte sich Lewis Hamilton in Abu Dhabi seinen zweiten WM-Titel während Nico Rosberg technische Probleme um die letzte Chance brachten
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Die Formel-1-Saison 2014 ist Geschichte und Lewis Hamilton hat sich erneut als Formel-1-Weltmeister in die Geschichtsbücher eingetragen. Nach seinem Arbeitgeber Mercedes hat sich beim letzten Saisonrennen in Abu Dhabi auch der 29-Jährige zum Champion der Formel-1-Saison 2014 gekrönt. In einem überlegenen Finalrennen auf dem Yas Marina Circuit sicherte sich der Brite zum zweiten Mal nach 2008 (damals mit McLaren) die Formel-1-Krone.
Mit seinem elften Saisonsieg machte Hamilton eine starke Saison perfekt, in der er gegen seinen Teamkollegen Nico Rosberg um den Titel fuhr. Der Deutsche kämpfte allerdings im letzten Rennen trotz doppelter Punktzahl mit stumpfen Waffen, war er doch auf die Schützenhilfe anderer Fahrer oder der Technik angewiesen. Am Ende traf es den 29-Jährigen selbst - durch technische Probleme eingebremst konnte der Silberpfeil-Fahrer am Ende nicht einmal um das Podium fahren.
Auf dem Podium feierten mit Felipe Massa und Valtteri Bottas beide Williams-Piloten den neuen Weltmeister. Doppelte Punkte gab es dahinter auch für Daniel Ricciardo (Red Bull), Jenson Button (McLaren), Nico Hülkenberg (Force India), Sergio Perez (Force India), Sebastian Vettel (Red Bull), Fernando Alonso (Ferrari) und dessen Teamkollegen Kimi Räikkönen auf dem zehnten Rang. Adrian Sutil belegte im Sauber den 16. Rang. Rosberg musste sich am Ende mit dem 13. Rang zufrieden geben - überrundet von Hamilton.
Schlechter Start kostet Rosberg die Führung
Auf dem 5,554 Kilometer langen Yas Marina Circuit starteten die Formel-1-Piloten um 17 Uhr Ortszeit bei sommerlichen 26 Grad in die Dämmerung von Abu Dhabi. Während Rosberg aufgrund durchdrehender Räder einen schlechten Start erwischte, kam Hamilton perfekt vom Fleck und stürmte gleich in Führung. Auch der direkte Mercedes-Verfolger Bottas kam hinter Rosberg startend schlecht vom Fleck und lag nur noch auf der achten Rang.
Die Reihenfolge nach der zweiten von insgesamt 55 Runden: Hamilton vor Rosberg, Massa, Button, Räikkönen, Alonso, Kwjat, Bottas, Hülkenberg und Perez auf dem zehnten Rang. Dahinter: Gutierrez, Vergne, Magnussen, Maldonado, Kobayashi, Sutil, die beiden aus der Box gestarteten Red Bulls von Ricciardo und Vettel, Grosjean und Stevens.
Frühe erste Runde an Boxenstopps
Bereits in der sechsten Runde holte sich Alonso die härteren Reifen ab, Button, Kwjat und Räikkönen folgten einen Umlauf später. In der elften Runde suchte Hamilton die Box auf und überließ damit erst malRosberg die Führung. Unterdessen erhielt der auf dem vierten Rang liegende Hülkenberg eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe wegen Abdrängens eines Gegners. Nur eine Runde später steuerte auch Rosberg die Box an und musste sich wieder hinter Hamilton einreihen.
Die Abstände nach den ersten 15 Runden: Hamilton 2,5 Sekunden vor Rosberg, 7,9 auf Massa, 13,5 auf Hülkenberg, 18,7 auf Ricciardo, 23,0 auf Bottas, 224,4 auf Magnussen, 25,1 auf Vettel, 25,8 auf Button, 26,7 auf Alonso auf dem zehnten Rang. Dahinter: Kwjat (+28,8), Räikkönen (+33,6). Sutil 18. (+49,9). Kwjat musste unterdessen seinen Toro Rosso in der 16. Runde mit einem Problem abstellen. Erst in der 22. Runde kamen Magnussen und Vettel zu ihrem ersten Stopp.
Rosberg bremst die Technik ein
Rosberg leistete sich unterdessen in der 24. Runde einen Verbremser und musste neben die Ideallinie fahren, um sich keinen Bremsplatten zu holen - womöglich, weil ihm die Bremswirkung des ERS fehlte. Denn einen Umlauf später funkte der Wiesbadener: "Ich verliere Motorleistung!". "Ja, wir sehen es, Nico", bestätigte ihm das Team. Das Energierückgewinnungssystem (ERS) streikte beim WM-Zweiten. Beinahe um vier Sekunden pro Runde war Rosberg nun langsamer als sein Teamkollege. "Es ist nicht nur das ERS, es fühlt sich an, als würde hinten dauernd etwas bremsen", funkte Rosberg und musste Massa passieren lassen.
Als Letzter holte sich in der 28. Runde Ricciardo neue Reifen ab während sich Alonso gleichzeitig bereits den zweiten Satz abholte. Einen spektakulären Ausfall hatte unterdessen Maldonado, der seinen feuerspeienden Lotus neben der Strecke parken musste. Wenige Runden nach Hamilton suchte auch Rosberg in Runde 35 zum zweiten Mal die Box auf.
Rosberg verliert die letzten Titelchancen
Während Hamilton vorn auf dem zweiten Rang hinter Massa liegend (nur ein Boxenstopp) sein Auto schonte, fiel Rosberg weiter zurück. In der 40. Runde belegte der Deutsche nur noch den achten Rang - zu weit hinten, um selbst bei einem Ausfall Hamiltons noch Weltmeister zu werden, denn dazu wäre ein fünfer Rang vonnöten gewesen. In der 44. Runde kam Massa an die Box und überließ damit wieder Hamilton die Führung. Vier Runden vor Rennende wurde Rosberg plötzlich deutlich langsamer - konnte dann aber doch noch einmal an Tempo aufnehmen.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze