Weder in Amsterdam noch in Rotterdam gibt es große Euphorie, ein Formel-1-Stadtrennen zum Anlass für Neuauflage des Grand Prix der Niederlande zu nehmen
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Dieser Tage hatte es Gerüchte gegeben, wonach die Formel 1 in absehbarer Zukunft wieder einen Grand Prix der Niederlande in den Rennkalender aufnehmen könnte. Eine Rückkehr nach Zandvoort, wo die Königsklasse zuletzt in der Saison 1985 gastierte, war dabei allerdings nicht zentraler Gegenstand der Gerüchte.
Vielmehr schürte ein Niederlande-Besuch von Formel-1-Marketingchef Sean Bratches die Gerüchte, wonach es künftig ein Stadtrennen in einer der Metropolen Amsterdam oder Rotterdam geben könnte. Dort allerdings ist das Interesse an einer solchen Idee denkbar gering.
"Ein Autorennen sollte auf einer Rennstrecke stattfinden, nicht in einer Altstadt", bemerkt ein Sprecher der Stadt Amsterdam gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Mit dieser Aussage wird einem ersten Statement von Amsterdams Sportminister Eric van der Burg Nachdruck verliehen.
Van der Burg hatte dieser Tage getwittert: "In Amsterdam? Das ist schön, aber dann in Amsterdam Beach, wo es eine wunderschöne Rennstrecke gibt und nicht im Stadtzentrum." Mit "Amsterdam Beach" ist natürlich die in den Dünen gelegene Rennstrecke Zandvoort gemeint.
Rotterdam: Selbst Showruns hatten Kritiker
In Rotterdam klingen die Stimmen bezüglich eines möglichen Stadtrennens der Formel 1 ganz ähnlich. Zwar hatte man dort im Zeitraum 2005 bis 2014 unter der Bezeichnung "City Racing" regelmäßig Showruns mit Formel-1-Boliden veranstaltet. Von der Idee eines Rennens hält man allerdings nichts.
"Bezüglich eines Formel-1-Events ist niemand auf Rotterdam zugekommen. Es gab auch keine Gespräche darüber. In den kommenden drei Jahren wäre so etwas ohnehin nicht denkbar", stellt ein Sprecher der Stadt Rotterdam gegenüber 'Motorsport-Total.com' klar und begründet dies mit Renovierungsarbeiten am Maastunnel und der Modernisierung von Coolsingel, einem zentralen Stadtteil der Altstadt Rotterdams.
Mehr noch: "Schon die City-Racing-Events, die es in der Vergangenheit gegeben hat, riefen hinsichtlich der Umwelt- und Lärmbelastung viele Kritiker auf den Plan", so der Sprecher in Rotterdam.
So müssen sich die Hoffnungen der Niederländer auf eine Rückkehr der Formel 1 in ihr Land wohl auf die beiden permanenten Rennstrecken Zandvoort und Assen beschränken. Zumindest in Zandvoort will man demnächst eine Machbarkeitsstudie lostreten. In Assen wiederum war die Königsklasse auf vier Rädern noch nie zu Gast, sehr wohl aber die Königsklasse auf zwei Rädern. Die Dutch TT ist alljährlich eines der Highlights im Rennkalender der Motorrad-WM.