Während Hamilton mit einem Sieg vor Verstappen und Ricciardo in Suzuka der WM einen großen Schritt näherkommt, muss Vettel eine bittere Ausfall-Pille schlucken
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Vor dem Start zum Großen Preis von Japan hatte Sebastian Vettel noch optimistisch auf das Rennen geblickt, denn in die zu erwartenden heißen Temperaturen hatte der Ferrari-Fahrer große Hoffnungen gesetzt, sollten diesen Bedingungen doch Ferrari besser liegen als Mercedes. Doch am Ende kam in Suzuka alles ganz anders.
Schon in der Startaufstellung wurde am Auto des Deutschen hektisch gearbeitet - wegen eines Zündkerzenproblems. Das konnte nicht behoben werden, und so war für den Ex-Weltmeister nach wenigen langsamen Runden im Rennen vorzeitig Schluss. Lewis Hamilton profitierte und sicherte sich auf dem 5,807 Kilometer langen Suzuka International Racing Course den Sieg und baute die WM-Führung auf 59 WM-Zähler aus.
Max Verstappen im Red Bull kam als Zweiter vor Teamkollege Daniel Ricciardo ebenfalls auf das Podium WM-Punkte gab es dahinter ferner für Valtteri Bottas (Mercedes), Kimi Räikkönen (Ferrari), Esteban Ocon (Force India), Sergio Perez (Force India), Kevin Magnussen (Haas), Romain Grosjean (Haas) und Felipe Massa (Williams).
Rang elf belegte Fernando Alonso (McLaren) vor Jolyon Palmer (Renault), Pierre Gasly (Toro Rosso), Stoffel Vandoorne (McLaren) und Pascal Wehrlein (Sauber). Einen Ausfall mussten neben Vettel auch Lance Stroll (Williams), Nico Hülkenberg (Renault), Marcus Ericsson (Sauber) und Carlos Sainz (Toro Rosso) verkraften.
Vettel kämpft mit Problemen
Hamilton erwischte einen soliden Start und konnte sich vor Vettel halten. Sein WM-Gegner hingegen musste sich wenige Meter später Verstappen geschlagen geben und fiel Meter für Meter sichtbar zurück: "Ich habe keine Leistung", funkte der Deutsche an sein Team. Vor dem Start des Rennens hatten die Italiener an seinem Auto in der Startaufstellung gearbeitet - offenbar konnte man das Problem nicht beheben.
Im zweiten Umlauf musste die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke schicken, nachdem Sainz bei seinem letzten Rennen für Toro Rosso nach einem Fahrfehler von der Strecke rutschte und in den Reifenstapeln stehenblieb.
In der vierten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Die Reihenfolge: Hamilton vor Verstappen, Ocon, Ricciardo, Bottas, Vettel, Perez, Massa, Hülkenberg, Magnussen, Stroll, Grosjean, Gasly, Räikkönen, Palmer, Ericsson, Alonso, Vettel und Wehrlein. Auch nach dem Restart konnte Vettel mit der Konkurrenz nicht mithalten - das sieht im Kampf um den WM-Titel alles andere als gut aus! Und prompt musste der Heppenheimer in der fünften Runde an die Box kommen: "Box, Box, wir müssen leider aufgeben."
Runde acht läutete das Ende für Ericsson ein, der Sauber-Fahrer steckte sein Auto nach der Degner-Kurve vor der Unterführung in die Reifenstapel - die Rennleitung entschied sich diesmal für das virtuelle Safety-Car. Einziger Fahrer, der die Chance nutzte und an die Box kam: Vandoorne.
Die Abstände in Runde 15 von 53: Hamilton 4,113 Sekunden auf Verstappen, 10,7 auf Ricciardo, 13,7 auf Bottas, 16,6 auf Ocon, 17,9 auf Perez, 20,9 auf Räikkönen, 22,9 auf Massa, 24,6 auf Hülkenberg und 27,6 auf Magnussen. Dahinter: Grosjean, Gasly, Palmer, Alonso, Stroll, Vettel und Wehrlein.
In der 23. Runde holte Mercedes Hamilton an die Box - als einen der ersten Fahrer. Die Mehrheit setzte in diesem Rennen auf nur einen Stopp. In der Folgephase war Hamilton nicht mehr ganz so schnell unterwegs, der hinter ihm liegende Verstappen kam dem Briten näher. In der 29. Runde ließ Bottas (noch nicht an der Box) passieren, nachdem sich Hamilton darüber beschwert hatte, dass er sich hinter dem Finnen seinen Reifen zerstört. Bottas suchte in Runde 31 die Box auf.
DRS-Pech für Hülkenberg
Zu dieser Zeit waren einzig die beiden Renault-Fahrer noch nicht an der Box - erst in Runde 39 kam der Deutsche als Letzter zum Stopp. Drei Runden später war für Hülkenberg Schluss - das DRS blieb in offener Position stecken. Auch an der Box konnte dieses sicherheitskritische Problem nicht beseitigt werden.
In der 47. Runde musste die Rennleitung noch einmal das virtuelle Safety-Car auf die Strecke schicken, nachdem Stroll wegen eines technischen Defekts (wohl Aufhängungsbruch) neben die Strecke geriet und sein Auto an einer ungünstigen Stelle abstellen musste.
In der Schlussphase wurde es noch einmal spannend. Drei Runden vor Schluss lag Verstappen nur noch eine halbe Sekunde hinter Hamilton! Auch gab Bottas nochmal richtig Gas, hatte nur noch 1,1 Sekunden Rückstand auf den drittplatzierten Ricciardo. Auch weiter hinten kämpfte einer, Alonso. Der Spanier lag mit seinem McLaren nur noch 0,5 Sekunden hinter Massa und einem Platz in den Punkten. Überrundungspech verhinderte, dass Verstappen Hamilton noch einmal angreifen konnte.
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