Formel 1 Malaysia 2016: Red-Bull-Doppelerfolg im Chaosrennen

, 02.10.2016

Start-GAU für Vettel und Rosberg, Motorschaden bei Hamilton in Führung liegend - das Sepang-Rennen hatte es in sich und bescherte Red Bull einen Doppelerfolg

Was war das für ein ereignisreicher Malaysia-Grand-Prix? Bei hochsommerlichen Bedingungen ging es schon direkt nach dem Start in der ersten Kurve heiß zur Sache. Sebastian Vettel stach etwas optimistisch in die erste Kurve, zwang Nico Rosberg in einen Dreher und musste mit Aufhängungsschaden aufgeben. Danach sah alles nach einem sicheren Sieg für Lewis Hamilton aus - bis dem Mercedes-Fahrer der Motor im Stich ließ.

Damit war der Weg frei für das Red-Bull-Team, das sich nach einem zwischenzeitlich packenden teaminternen Zweikampf den Doppelerfolg sicherte - der erste seit Brasilien 2013. Jubeln durfte am Ende Daniel Ricciardo vor Teamkollege Max Verstappen. Das Podium machte nach einer tollen Aufholjagd Nico Rosberg im Mercedes komplett.

WM-Punkte gab es dahinter ebenfalls für Kimi Räikkönen (Ferrari), Valtteri Bottas (Williams), Sergio Perez (Force India), Fernando Alonso (McLaren), Nico Hülkenberg (Force India), Jenson Button (McLaren) und Jolyon Palmer (Renault).

Keine Zähler gab es hingegen für Carlos Sainz im Toro Rosso auf Position elf vor Marcus Ericsson (Sauber), Felipe Massa (Williams), Daniil Kwjat (Toro Rosso) sowie Pascal Wehrlein und Esteban Ocon (beide Manor).

Einen Ausfall mussten neben Hamilton und Vettel auf dem 5,543 Kilometer langen Sepang International Circuit auch Felipe Nasr (Sauber), Esteban Gutierrez (Haas), Kevin Magnussen (Renault), Romain Grosjean (Haas) verkraften.

Deutscher Start-GAU

Während Hamilton einen guten Start erwischte und seine Pole-Position verteidigen konnte, gab es einen deutschen Start-GAU. Vettel versuchte in der ersten Rechtskurve innen an Verstappen vorbeizukommen, stach zu schnell in die Kurve und berührte Rosberg am rechten Hinterrad. Der Mercedes-Fahrer drehte sich und fiel bis an das Ende des Feldes zurück. Vettel musste seinen Ferrari unterdessen mit gebrochener Vorderradaufhängung abstellen. Auch Verstappen wurde getroffen, schimpfte über den Ex-Champion: "Vettel ist verrückt!"

Die Rennleitung aktivierte zur Bergung des Vettel-Autos für drei Runde das virtuelle Safety-Car. An die Box gingen Kwjat, Gutierrez (Reifenschaden hinten rechts) und Magnussen (Frontflügel beschädigt nach Auffahrunfall auf Gutierrez). Massa holte sich harte Reifen. Der Brasilianer war beim Vorstart mit technischen Probleme stehen geblieben ("Das Gaspedal funktioniert nicht, Jungs!") und musste aus der Box starten.

Die Reihenfolge in Runde fünf von 56: Hamilton vor Ricciardo, Verstappen, Räikkönen, Perez, Button, Hülkenberg, Bottas, Grosjean und Alonso auf dem zehnten Rang. Dahinter: Sainz, Ocon, Ericsson, Rosberg, Palmer, Wehrlein, Nasr, Massa, Kwjat, Gutierrez und Magnussen. Nach dem verpatzten Beginn musste Massa in Runde sieben wegen eines schleichenden Plattfußes vorn an die Box kommen.

Erneut virtuelles Safety-Car

In der neunten Runde musste die Rennleitung erneut das virtuelle Safety-Car auf die Strecke schicken, nachdem Romain Grosjean sein Auto im Kiesbett versenkte - augenscheinlich aufgrund einer gebrochenen Bremsscheibe. Die ersten Fahrer nutzten die Gunst der Stunde und gingen an die Box: Verstappen, Perez, Button, Hülkenberg, Alonso, Rosberg, Wehrlein.

In der 19. Runde musste Magnussen seinen Renault mit einem technischen Problem abstellen, Folge eines Auffahrunfalls von Kwjat beim Start. Unterdessen kämpfte sich Rosberg Platz um Platz nach vorn - in Runde 20 befand sich der Deutsche bereits auf der sechsten Position, 38,5 Sekunden hinter Hamilton.

Hamilton und Räikkönen kamen in der 21. Runde zu ihrem ersten Boxenstopp, Ricciardo folgte einen Umlauf später - ebenfalls auf hart. Damit übernahm Verstappen die Führung, bis er in Runde 28 zur Box kam. Die Abstände in Runde 30: Hamilton 11,7 Sekunden vor Ricciardo, 16,4 auf Verstappen, 20,8 auf Räikkönen, 23,7 auf Rosberg, 36,5 auf Bottas, 41,0 auf Perez, 48,0 auf Button, 62,8 auf Palmer und 64,4 auf Sainz auf dem zehnten Rang. Dahinter: Ericsson, Alonso, Hülkenberg, Nasr, Kwjat, Wehrlein, Ocon, Massa und Gutierrez.

In Runde 32 sahen die Fans Rosberg wieder an der Box - der Mercedes-Fahrer wechselte erneut auf die harte Reifenmischung, mit der sein Auto so gut läuft. Räikkönen stoppte einen Umlauf später. In der 38. Runde schnappte sich in der zweiten Kurve in einem harten Manöver Räikkönen, bei dem es eine Berührung gab. Später kassierte Rosberg dafür eine Zehn-Sekunden-Zeistrafe.

Hamilton mit Motorschaden!

Ein Aufschrei im Funk in Runde 41: Motorschaden beim Weltmeister. Mit 22 Sekunden Rückstand musste der Mercedes-Fahrer sein Auto in der ersten Kurve im Kiesbett abstellen und kniete sich enttäuscht erst mal nieder. Die beiden Red Bulls an der Spitze kamen während der Safety-Car-Phase beide gleichzeitig an die Box. Gutierrez musste unterdessen sein Auto abstellen - er verlor sein linkes Vorderrad aufgrund einer gebrochenen Felge!

Nach einem harten Zweikampf zwischen den beiden Red-Bull-Piloten vor Hamiltons Ausfall ging es nach dem letzten Boxenstopp zwischen den beiden etwas ruhiger zur Sache. Ricciardo fuhr mit einem kleinen Respektabstand vor Teamkollege Verstappen dem Sieg entgegen.

Spannend wurde es dafür im Kampf um den dritten Rang, denn Räikkönen musste es nur schaffen, den Rückstand auf Rosberg auf unter zehn Sekunden halten, um auf den dritten Rang zu kommen - auf Rosbergs Rennzeit werden nach dem Rennen aufgrund der Strafe zehn Sekunden aufaddiert.

Ausführlicher Bericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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