Formel 1 Mexiko 2015: Rosberg siegt - Vettel patzt

, 01.11.2015

Während sich Nico Rosberg beim Mexiko-Comeback den Sieg vor Teamkollege Lewis Hamilton und Valtteri Bottas holt, patzt Sebastian Vettel im Rennen gleich mehrfach

23 Jahre mussten sich die Mexikaner gedulden, heute bekamen sie "ihren" Grand Prix zurück. Die Stimmung war schon an den vergangenen Tagen ausgelassen, doch am Renntag war der Begeisterung keine Grenzen mehr gesetzt. Insbesondere im Stadion-Komplex war die Stimmung elektrisierend und die Siegerehrung mit den zum Greifen nahen Fans ein echtes Highlight.

Den Comeback-Sieg auf dem 4,304 Kilometer langen Kurs im Autodromo Hermanos Rodriguez sicherte sich Nico Rosberg, dem es diesmal gelang, seine Pole-Position auch im Rennen umzusetzen. Teamkollege Lewis Hamilton musste sich somit mit der zweiten Position zufriedengeben. Das Podium komplettierte Valtteri Bottas im Williams.

Daniil Kwjat folgte im Red Bull auf dem vierten Rang vor Teamkollege Daniel Ricciardo, Felipe Massa im zweiten Williams, den beiden Force-Indias von Nico Hülkenberg und Sergio Perez. Die letzten Punkteränge gingen an Max Verstappen (Toro Rosso) und Romain Grosjean (Lotus).

Keine Zähler gab es dahinter für Lotus-Fahrer Pastor Maldonado, Marcus Ericsson im Sauber, Carlos Sainz (Toro Rosso), Jenson Button (McLaren) und für die beiden Manor-Marussias von Alexander Rossi und Will Stevens. Einen Ausfall mussten Felipe Nasr (Sauber), die beiden Ferraris von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sowie Fernando Alonso (McLaren) verdauen.

Plattfuß bei Vettel - Frühes Aus für Alonso

Rosberg konnte sich diesmal Hamilton am Start vom Leib halten und seine Pole-Position verteidigen. Dahinter berührten sich Vettel und Ricciardo in der ersten Kurve, der Ex-Weltmeister ließ dem Australier wenig Platz und Ricciardo konnte nicht mehr zurückstecken - Plattfuß hinten links beim Ferrari-Piloten! Die Rennleitung entschied auf Rennzwischenfall. Der Deutsche musste zum Reifenwechsel an die Box kommen und kam als Letzter mit rund einer Runde Rückstand wieder zurück auf den Kurs.

Ein frühes Aus musste Fernando Alonso verkraften - für den Spanier war nach einer Runde aufgrund eines technischen Problems an seinem McLaren bereits Schluss. Bereits in der neunten Runde kam Bottas zum ersten Boxenstopp, Hülkenberg und Teamkollege Massa folgten einen Umlauf später.

Die Abstände nach zehn von 71 Runden: Rosberg 1,2 vor Hamilton, 7,1 vor Kwjat, 13,2 vor Ricciardo, 15,2 vor Verstappen, 21,9 vor Perez, 22,4 auf Sainz, 27,7 auf Räikkönen, 30,2 auf Grosjean und 36,0 vor Bottas auf dem zehnten Rang. Dahinter: Nasr, Button, Massa, Hülkenberg, Vettel (+50,3 Sekunden), Rossi, Maldonado und Stevens.

Dreher von Sebastian Vettel!

Auf Rang elf liegend verlor Vettel in der 18. Runde die Kontrolle über das Heck seines Autos, drehte sich vom Kurs, konnte allerdings einen Einschlag in die Streckenbegrenzung verhindern und die Fahrt als 15. mit Bremsplatten an seinen Reifens fortsetzen. Wenige Kurven später der nächste Patzer: Der Ferrari-Pilot geriet Ausgangs des Stadions zu weit neben die Strecke und setzte mit dem Unterboden auf dem Randstein auf.

Ausfall für Räikkönen nach Unfall

In der 23. Runde musste Räikkönen sein Auto abstellen, nachdem er mit Bottas kollidierte. Bottas setzte sich in einer Rechtskurve neben Räikkönen, doch dem Williams-Piloten ging der Platz aus und berührte mit seinem linken Vorderrad das rechte Hinterrad des Ferraris, das daraufhin abbrach. Bottas konnte seine Fahrt unterdessen auf dem sechsten Rang fortsetzen und die Rennleitung entschied auch hier auf Rennzwischenfall.

In der 22. Runde kam als erster Fahrer von der Spitze Kwjat auf Rang drei liegend an die Box, Teamkollege Ricciardo folgte erst im 25. Umlauf. In Runde 27. stoppte Rosberg, Hamilton einen Umlauf später. In der Folgephase des Rennens konnte Hamilton seinem Teamkollegen Runde für Runde wieder etwas näherkommen.

Im 36. Umlauf kam Vettel zum zweiten Stopp und holte sich frische Reifen ab, sodass er sein Problem mit den Bremsplatten los war. Der Ferrari-Pilot kehrte auf Rang 14 wieder auf den Kurs zurück. An der Spitze kontrollierte Rosberg das Rennen, hielt den Vorsprung auf Hamilton bei rund zweieinhalb Sekunden.

Kontroverser zweiter Boxenstopp bei Mercedes

Rosberg stoppte in Runde 47 ein zweites Mal. Nun war die Frage: Würde Hamilton vielleicht versuchen, durchzufahren? Das Team stellte sich mit frischen Reifen hin - doch der Brite kam nicht und fragte stattdessen: "Warum?". Das Team antwortete: "Wir machen uns Sorgen um die Abnutzung der Reifen, aus Sicherheitsgründen". Und das, obwohl andere Fahrer die doppelte Rundenanzahl auf den Pneus gefahren sind.

Doch einen Umlauf später kam Hamilton an die Box und funkte an das Team: "Bitte checkt die Reifen und gebt mir ihren Zustand durch..." Der Weltmeister wäre wohl gern weitergefahren, um vor Rosberg zu bleiben, doch Mercedes holte beide Fahrer rein, da sie mehr als einen Boxenstopp Vorsprung auf die Konkurrenz hatten. Ein Sicherheitsstopp war also sinnvoll - und wie sich kurze Zeit später aufgrund einer Safety-Car-Phase zeigen sollte - auch Gold wert.

Crash von Vettel!

Aus für Vettel: Wie schon zuvor verlor der Deutsche in der 52. Runde in der siebten Kurve die Kontrolle über sein Auto, doch diesmal knallte Vettel mit seinem Ferrari in die Streckenbegrenzung und musste aus seinem beschädigten Auto aussteigen. Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Strecke - in Runde 58 wurde das Rennen wieder freigegeben. Für Vettel war es übrigens der erste Ausfall nach 27 Rennen, für Ferrari das erste Mal seit Australien 2006, dass kein Auto klassifiziert war.

Die Reihenfolge: Rosberg vor Hamilton, Kwjat, Bottas, Ricciardo, Massa, Hülkenberg, Perez, Verstappen und Grosjean auf dem zehnten Rang. Dahinter: Sainz, Ericsson, Nasr, Button, Stevens und Rossi. In der 59. Runde musste Felipe Nasr mit defekten Bremsen aufgeben. An der Spitze leisteten sich unterdessen Rosberg und Hamilton je einen Ausrutscher neben die Ideallinie! Hamilton gab bis zum Ende des Rennens den Kampf um den Sieg nicht auf, doch Rosberg konnte sich an der Spitze halten und sich den ersten Sieg nach neun Rennen sichern.

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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