Formel 1 Monaco 2015: Überraschungs-Sieg für Nico Rosberg

, 24.05.2015

Lange Zeit sah Lewis Hamilton wie der sichere Sieger bei Großen Preis von Monaco aus - doch das Rennen in Monte Carlo sorgte einmal mehr für eine Überraschung

Wenn es ein Rennen gibt, das ein Formel-1-Fahrer unbedingt einmal in seiner Karriere gewinnen will, dann ist es der Große Preis von Monaco. Das prestigeträchtige Rennen in den Straßenschluchten von Monte Carlo rückt die Technik zumindest ein wenig in den Hintergrund. Auf dem 3,337 Kilometer langen Leitplankenkanal kommt es deutlich stärker auf den Fahrer an als auf anderen Kursen.

Einer, dem der "Grand Prix der Perfektion" noch nicht siegreich gelang, war bisher Lewis Hamilton. Der zweimalige Weltmeister hatte es in der GP2 geschafft, nicht jedoch in 14 Jahren Formel 1. Mit der Formel-1-Saison 2015 hat das Warten für den 30-Jährigen beinahe ein Ende gefunden - aber eben nur beinahe.

Der Mercedes-Pilot fuhr am Sonntag ein perfektes und dominantes Rennen - bis ein Unfall eine Safety-Car-Phase verursachte und der Brite im Gegensatz zu seinen Verfolgern überraschenderweise an die Box kam und so kurz vor Rennende auf den dritten Rang zurückfiel. Und da in Monte Carlo kaum überholt werden kann, musste der WM-Führende die bittere Pille schlucken, dass der Boxenstopp eine Fehlentscheidung war.

Teamkollege Nico Rosberg, der schon 2014 und 2013 gewinnen konnte, sah lange Zeit wie der sicherer Zweite aus, doch plötzlich befand sich der Wahlmonegasse damit in Führung. Das "Geschenk" nahm der WM-Zweite dankbar an und sicherte sich den Hattrick im Fürstentum vor Sebastian Vettel im Ferrari und Hamilton.

Punkte gab es dahinter ebenfalls für die Red Bulls von Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo vor Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari, Force-India-Fahrer Sergio Perez, Jenson Button (der für McLaren die ersten WM-Zähler der Saison holte), Felipe Nasr im Sauber und Carlo Sainz im Toro Rosso.

Nico Hülkenberg ging im Force India als Elfter ebenfalls leer aus wie Max Verstappen, der durch seinen Unfall im Toro Rosso das Rennen maßgeblich mitbestimmte sowie Fernando Alonso, der seinen McLaren mit einem technischen Problem abstellen musste.

Top 3 nach dem Start unverändert

Zwar erwischte Hamilton keinen perfekten Start, doch der Brite konnte seine Pole-Position ebenso verteidigen wie Rosberg seinen zweiten Rang gegen Vettel, der kurz vor der ersten Kurve neben seinem Landsmann auftauchte.

Einen frühen Rückschlag erlebte Hülkenberg, der mit Alonso kollidierte und in die Reifenstapel krachte, dabei den Frontflügel einbüßte. Wie der Force-India-Pilot musste auch Massa an die Box, um sich nach einer Kollision einen neuen Frontflügel geben zu lassen. Alonso kassierte für den Zwischenfall mit Hülkenberg übrigens eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe.

Die Reihenfolge nach fünf von 78 Runden: Hamilton vor Rosberg, Vettel, Kwjat, Ricciardo, Räikkönen, Perez, Verstappen, Maldonado und Button auf dem zehnten Rang. Dahinter: Alonso, Nasr, Grosjean, Bottas, Ericsson, Sainz, Stevens, Merhi, Hülkenberg und Massa. Maldonado musste sein Auto in der siebten Runde mit Bremsproblemen abstellen.

Mercedes-Fahrer müssen zeitweise schonend fahren

Nach einem Dutzend Runden konnte Vettel etwas an Tempo zulegen, doch auch Rosberg wurde seinerseits einen Tick schneller als Hamilton, der die Bremsen zwischenzeitlich schonen musste. Die vorderen überhitzten, also musste der Weltmeister vom Gas und die Bremsbalance etwas nach hinten verstellen. Die Abstände nach 15 Runden: Hamilton 2,5 Sekunden vor Rosberg, 3,9 auf Rosberg und 4,0 Sekunden auf Vettel.

In der 18. Runde legte Hamilton jedoch schon wieder eine neue schnellste Rennrunde hin - 0,7 Sekunden schneller als Rosberg. In der 25. Runde kam dann jedoch schon wieder der Funkspruch an den Briten, etwas vom Gas zu gehen, da sonst die Bremsen an ihr Limit kommen würden. Und: Teamkollege Rosberg wurde mitgeteilt, dass er Benzin sparen müsse.

Die Reihenfolge nach 34 von 78 Runden: Hamilton 6,7 Sekunden vor Rosberg, 8,4 vor Vettel, 20,7 vor Ricciardo, 21,3 vor Ricciardo, 29,9 vor Perez, 38,0 vor Button, 38,4 vor Kwjat, 71,0 vor Alonso und 73,3 vor Nasr auf dem zehnten Rang. Dahinter: Grosjean, Bottas, Verstappen, Ericsson, Sainz, Hülkenberg, Massa, Merhi und Stevens.

Vettel kommt als Erster zum Stopp

Nicht etwa Mercedes sondern Ferrari kam als Erstes an die Box. Vettel stoppte in der 37. Runde, Rosberg folgte als Reaktion einen Umlauf später und blieb knapp vor dem Ferrari-Fahrer. Räikkönen im zweiten Renner aus Maranello gelang es seinerseits, beim Stopp an Ricciardo vorbeizukommen. Hamilton suchte am Ende der 38. Runde die Box auf.

In der 43. Runde war das Rennen auf der neunten Position liegend für Alonso gelaufen. Der Spanier fuhr in der ersten Kurve geradeaus in die Auslaufzone - das sah optisch nach einem Bremsproblem aus, den Ex-Weltmeister stoppte jedoch ein Getriebeschaden!

Hamilton hat den Grand Prix weiterhin im Griff

Die Abstände nach 56 Runden: Hamilton 14,1 Sekunden vor Rosberg, 15,7 vor Vettel, 28,6 vor Kwjat, 31,4 vor Räikkönen, 35,9 auf Ricciardo, 44,2 auf Perez, 49,8 auf Button und je eine Runde auf Nasr und Grosjean auf den Positionen neun und zehn. Dahinter: Verstappen, Bottas, Sainz, Hülkenberg, Ericsson, Massa, Merhi und Stevens.

Heftiger Unfall von Verstappen - dramatische Wende im Rennen!

In der 64. Runde krachte es heftig: Verstappen berührte auf der Start-Zielgeraden das Hinterrad von Grosjean und krachte mit seinem Toro-Rosso frontal in die Gott sei Dank gut abfedernde Streckenbegrenzung. Der Niederländer konnte trotz des sichtbar heftigen Einschlags aus eigener Kraft aus dem Auto aussteigen. Grosjean musste in den Notausgang fahren, konnte jedoch die Fahrt fortsetzen.

Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Strecke, um das Auto zu bergen. Einige Fahrer wie Hamilton und Ricciardo gingen an die Box. Hamilton kam hinter Rosberg und quasi neben aber am Ende doch knapp hinter Vettel auf Höhe der Safety-Car-Linie als Dritter wieder auf den Kurs! Damit war der Weltmeister die Führung erst einmal los! Überraschende Wende im Kampf um den Sieg im Fürstentum!

Acht Runden vor Rennende gab die Rennleitung das Rennen wieder frei. Die entscheidende Frage: Wie viel besser würde Hamilton auf den neuen Reifen im Vergleich zu Vettel und Rosberg an der Spitze sein? Früh kam von Hamilton der Funkspruch: "Keine Chance zu überholen!". Stattdessen musste sich der Brite sogar noch gegen Ricciardo wehren, der von hinten im Red Bull Druck machte.

#Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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