Auch am Nachmittag produzierten die Fahrer im Training zum Großen Preis von Monaco in Monte Carlo viel Karbonschrott - Bestzeit für Ricciardo vor Hamilton
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Traditionell ging es bereits am Donnerstag rund in Monte Carlo, zweimal 90 Trainingsminuten standen in den Häuserschluchten des Fürstentums auf dem Programm, bevor es am Freitag wie immer einen "Ruhetag" gibt. Zweifelsfrei stellt der Große Preis von Monaco ein Highlight im Formel-1-Kalender dar, angesichts des etwas verrückten Fahrens im "Wohnzimmer" der Reichen und Schönen.
Für die Fahrer stellt der 3,337 Kilometer lange Circuit de Monaco trotz der langsamsten Durchschnittsgeschwindigkeit des Jahres eine große Herausforderung dar, denn im Leitplankenkanal werden Fehler angesichts spärlicher Auslaufzonen nur sehr selten verziehen. Und das bekamen in den ersten drei Trainingsstunden zahlreiche Fahrer zu spüren.
Nachdem am Vormittag vor allem ein herumfliegender Gullydeckel für Aufsehen gesorgt hatte, waren es im zweiten Freien Training die Fahrer selbst, die für Schreckmomente sorgten. Keine fünf Minuten nach Beginn verlor Romain Grosjean Ausgangs des Tunnels die Kontrolle über seinen Haas und krachte rechts in die Leitplanken.
An selber Stelle verlor rund eine halbe Stunde später auch Rio Haryanto die Kontrolle über sein Arbeitsgerät. Der Manor-Fahrer pendelte jedoch zur anderen Seite der Strecke und schlug links in die Leitplanken ein. Ein heftiger Einschlag, der ihn zunächst sichtbar mitnahm. Aber sowohl Grosjean, der seine Fahrt mit demoliertem Auto sogar noch fortsetzen konnte, also auch Haryanto, der sich das Auto schwer beschädigte, blieben unverletzt.
Auch Sebastian Vettel erwischte es rund zur Halbzeit des Trainings das erste Mal. Der Ferrari-Pilot verlor beim Anbremsen vor der dem Loews-Abschnitt die Kontrolle über das Heck seines Autos und rutschte rückwärts in die Streckenbegrenzung. Mit beschädigtem Heckflügel musste der Deutsche zurück an die Box fahren. 20 Minuten vor Trainingsende krachte Vettel erneut in die Leitplanken - diesmal im Drift bei der Einfahrt in die erste Kurve. Obwohl der Einschlag die Leitplanke sichtbar nachgeben ließ, kam der Ex-Champion jedoch nicht einmal zur Überprüfung des Autos an die Box.
Rund eine halbe Stunde vor Ende des Trainings steckte Kevin Magnussen sein Auto in der letzten Kurve geradeaus in die Leitplanken, nachdem er sich das rechte Vorderrad bei einem "Mauerkuss" zuvor schon beschädigt hatte. Der Däne konnte unverletzt aus seinem Renault aussteigen - erneut musste die Rennleitung zur Bergung das Virtuelle Safety-Car aktivieren.
Am Ende der turbulenten 90 Trainingsminuten war Daniel Ricciardo mit 1:14.607 Minuten im Red Bull - ausgestattet mit einem verbesserten Renault-Motor - der Schnellste. Auf dem zweiten Rang folgte Lewis Hamilton im Mercedes (+0,606 Sekunden) vor Teamkollege Nico Rosberg (+0,899) und Max Verstappen im Red Bull (+0,964). Dahinter: Daniil Kwjat im Toro Rosso (+1,208).
Carlos Sainz im Toro Rosso belegte mit 1,374 Sekunden Rückstand den sechsten Rang vor Kimi Räikkönen (Ferrari; +1,433), Sergio Perez (Force India; +1,513). Vettel kam mit 1,662 Sekunden Rückstand auf den neunten Rang - Ferrari wirkt bisher schwach in Monaco. Die Top 10 komplettierte Jenson Button im McLaren (+1,718).
Elfter wurde Nico Hülkenberg im Force India (+1,880) vor Fernando Alonso (McLaren; +2,116), Esteban Gutierrez (Haas; +2,175), Valtteri Bottas (Williams; +2,242) und Romain Grosjean (Haas; +2,267).
Das Feld komplettierten Felipe Massa im zweiten Williams (+2,679) vor Kevin Magnussen (Renault; +2,923), Marcus Ericsson (Sauber; +2,955), Jolyon Palmer (Renault; +3,154), Felipe Nasr (Sauber; +3,392) sowie die beiden Manor-Piloten Rio Haryanto (+4,040) und Pascal Wehrlein (+4,207).
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