Honda setzt in der Formel 1 ab sofort auf die Strategie "Einmal richtig statt laufend wenig" - In der MGU-K hat man mittlerweile den Fehler gefunden
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Für die restliche Formel-1-Saison 2017 wird sich Honda bezüglich der Entwicklung seiner Motoren anders aufstellen: Anstatt sich auf viele kleine Verbesserungen zu konzentrieren, werden die Japaner ein großes Update bringen. Nach drei Saisons mit McLaren werden das Team und der Motorenhersteller getrennte Wege gehen. Während Honda im kommenden Jahr Toro Rosso mit Antrieben beliefern wird, wird McLaren auf Renault-Motoren zurückgreifen.
Um die Partnerschaft mit McLaren zu befeuern, hat Honda in den vergangenen Rennen einen aggressiven Entwicklungsplan verfolgt und sowohl in Spa als auch in Monza Updates eingeführt. Damit Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne in den kommenden Rennen nicht mit Startplatzstrafen rechnen müssen, will Honda nun Teile sparen, um sich nun auf ein großes Update zu fokussieren, auch wenn kleine Verbesserungen die Leistung des Antriebs erhöhen könnten.
"Um das Maximum in der Formel-1-Saison 2017 zu erreichen, werden wir die Motorenentwicklung zurückfahren", erklärt F1-Motorenchef Yusuke Hasegawa. "Bisher haben wir es präferiert, die Leistung stetig zu verbessern, um uns auf das kommende Jahr vorzubereiten. Daher haben wir nicht gezögert, Updates einzuführen. Da wir im kommenden Jahr aber nicht mit Stoffel und Fernando arbeiten werden, müssen wir uns nun auf die Resultate von McLaren in der aktuellen Saison konzentrieren. Unser Ziel ist es, mit McLaren in diesem Jahr mehr Punkte zu sammeln und dazu wollen wir beitragen."
Wenn jedoch ein großes Update kommen sollte, wolle Honda nicht zögern, es einzuführen, auch wenn das Team dann mit Startplatzstrafen rechnen muss. Wann das große Update kommen soll, sei jedoch noch unklar, so der Honda-Motorenchef.
"Wir haben noch sechs Rennen vor uns und werden vielleicht noch einen weiteren Motor nutzen", fügt der Japaner hinzu. "Es wäre möglich, dass das Update in Malaysia, Suzuka oder in den USA zum Einsatz kommt. Eine Strafe in Suzuka wollen wir aber vermeiden. Das Rennen in den USA ist aufgrund der Ergebnisse im vergangenen Jahr möglicherweise der beste Zeitpunkt für die Einführung des Updates."
McLaren erhielt beim Grand Prix von Italien zuletzt eine Startplatzstrafe. Nun hat Honda herausgefunden, dass ein Problem mit der MGU-K-Welle zum Aus von Vandoorne in Monza geführt hat. Da in der neusten Produktionsreihe einige Fehler gemacht worden sind, habe Honda auf die alte Version der Welle zurückgegriffen, erklärte Hasegawa.