In Paris haben sich Vertreter der Formel 1 auf ein neues Motorenreglement geeinigt: Die Aggregate sollen wieder lauter und kraftvoller, gleichzeitig günstiger werden
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Die Formel-1-Motoren sollen wieder spektakulärer werden! In Paris wurde am gestrigen Freitag über die Zukunft der Formel 1 diskutiert. Konkret ging es beim Meeting im Hauptquartier der FIA um das neue Motorenreglement, das ab 2021 in Kraft treten soll. Eingeladen waren neben Repräsentanten der FIA und dem neuen Rechteinhaber natürlich vor allem Vertreter von Motorenherstellern - neben den aktuellen Herstellern Mercedes, Ferrari, Renault und Honda waren so auch außenstehende Hersteller wie Lamborghini (für Volkswagen in Person von Ex-Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali) und Privatwerke (Mario Illien) vertreten.
Konkrete Passagen für ein neues Reglement wurden dabei noch nicht beschlossen, dafür hat man sich in eine grobe Richtung geeinigt, in die die Königsklasse in Zukunft gehen soll. Diese deckt sich durchaus mit den Wünschen, die die Fans und auch Beteiligten an die Formel 1 haben. Der Tenor lautet: Die Formel 1 muss die Königsklasse des Motorsports bleiben und soll gleichzeitig weiterhin Testlabor für straßenrelevante Technologie sein.
Mit dem für 2017 beschlossenen Aerodynamik-Reglement sollte die Formel 1 wieder aufregender und spektakulärer werden, und daran sollen sich auch die neuen Motorenregeln anschließen: Die Power-Units sollen weiterhin kraftvoll sein, gleichzeitig aber simpler werden - und vor allem nicht so teuer in Entwicklung und Produktion sein. Das wünschen sich vor allem die kleinen Teams, bei denen der Kauf der Kundentriebwerke ein großes Loch in das Budget frisst.
Zudem hat man sich in Paris darauf geeinigt, dass die Fahrer wieder das komplette Rennen über härter am Limit fahren sollen. Und auch ein verbesserter Sound steht auf der Agenda 2021.
"Ich war sehr zufrieden mit dem Ablauf und dem Fakt, dass sich so viele verschiedene Parteien bei so einem wichtigen technischen Bereich auf eine Richtung einigen konnten", erklärt FIA-Präsident Jean Todt im Anschluss. "Natürlich müssen wir noch die exakten Details für 2021 herausarbeiten, aber wir haben mit dem richtigen Fuß begonnen", betont der Franzose.
Es heißt, dass die Beteiligten nun gut zwei Monate Zeit haben, um Vorschläge einzureichen. Die Formel 1 ist noch bis 2020 an die aktuellen 1,6-Liter-V6-Turbomotoren gebunden, die mit der Saison 2014 eingeführt wurden. Erst danach kann das neue Motorenreglement in Kraft treten.