Brechende Aufhängungen und ein Regenschauer sorgten für ein ereignisreiches und spannendes Qualifying: Lewis Hamilton startet vor Nico Hülkenberg von der Pole
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Das Qualifying zum Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring am Samstagnachmittag lässt einige Fragezeichen stehen, vor allem bei der Rennleitung, die sich Gedanken machen muss, ob ein Rennen auf diesem Kurs in unveränderter Form stattfinden kann. Denn nach zwei Aufhängungsbrüchen auf den möglicherweise etwas zu groben Randsteinen in den Trainings kam es im Zeitenfahren zu zwei weiteren Defekten an einer der hinteren Radaufhängungen.
Sportlich betrachtet gab es auf der 4,326 Kilometer langen Strecke einen spannenden Dreikampf um die Pole-Position zwischen den beiden Mercedes-Fahrern und Sebastian Vettel im Ferrari. Besonders spannend war der letzte Qualifying-Teil, denn zuvor hatte es geregnet und das Kräftemessen fand auf nasser aber besser werdender Stecke statt.
Und so fuhren die Fahrer Runde um Runde auf Intermediates auf dem abtrocknenden Kurs, um dann am Ende mehrheitlich auf Trockenreifen zu setzen. Am Ende wurde es dann nochmal richtig spannend, Runde um Runde wechselte die Führung ab.
Am Ende war es Lewis Hamilton, der sich mit einer Bestzeit von 1:07:922 die Pole-Position sicherte, 0,543 Sekunden vor Teamkollege Nico Rosberg, für den es wegen Getriebwechsels noch um fünf Ränge nach hinten geht. Dahinter: Nico Hülkenberg im Force India (+1,363) und Sebastian Vettel (+1,859), für den es ebenfalls noch um fünf Ränge wegen Getriebewechsels nach hinten geht. Damit startet Hülkenberg aus der ersten Startreihe - wenn er nicht bestraft wird, denn es läuft eine Untersuchung gegen den Deutschen wegen einer Sektorenbestzeit unter Gelb.
Ebenfalls in den Top 10: Jenson Button (McLaren; +1,978) auf Rang fünf vor Kimi Räikkönen (Ferrari; +1,979), Daniel Ricciardo (Red Bull; +2,058), Valtteri Bottas (Williams; +2,518), Max Verstappen (Red Bull; +3,231) sowie Felipe Massa im Williams (+4,055).
Wieder brechende Hinterradaufhängungen!
Nach seinem Unfall am Vormittag, als die linke Hinterradaufhängung beim Überfahren der Randsteine brach, schaffte es das Mercedes-Team, dem Fahrzeug von Nico Rosberg rechtzeitig en neues Heck zu verpassen. Das führt jedoch dazu, dass der Deutsche in der Startaufstellung wegen Getriebewechsels gemäß Reglement um fünf Plätze nach hinten strafversetzt wird.
Während der WM-Führende mit repariertem Auto auf die Strecke ging und gleich einmal schneller fuhr als Hamilton, musste Sergio Perez sein Auto abstellen - ebenfalls Aufhängungsbruch, hier allerdings hinten rechts.
Zwei Minuten vor Ende des ersten Qualifying-Durchgangs flog Daniil Kwjat heftig ab - nachdem er über die Randsteine gefahren war und ebenfalls die Hinterradaufhängung gebrochen war. Nummer vier an diesem Wochenende! Auch der Toro-Rosso-Pilot konnte unverletzt aus dem demolierten Auto aussteigen, hatte dabei aber Glück, da er nur knapp an der Boxengassenmauer vorbeiflog.
Die Rennleitung musste das Zeitenfahren zur Bergung des Autos und Reinigung der Strecke unterbrechen. Zu allem Überfluss musste Teamkollege Carlos Sainz seinen Toro Rosso wenige Sekunden vor dem Ende mit einem Motorschaden abstellen.
Am Ende des ersten Qualifying-Teils schieden die langsamsten sechs Fahrer aus: Kevin Magnussen und Jolyon Palmer (beide Renault), Rio Haryanto (Manor), Daniil Kwjat sowie die beiden Saubers von Marcus Ericsson und Felipe Nasr.
Fünf Minuten vor Ende des zweiten Qualifying-Durchgangs begann es zu regnen - damit waren die folgenden Fahrer auf den Positionen elf bis 16 zementiert: Esteban Gutierrez (Haas), Pascal Wehrlein (Manor), Fernando Alonso (McLaren), Carlos Sainz (Toro Rosso) sowie Sergio Perez (Force India), die wegen ihrer Probleme ohne Zeit blieben.
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