Lewis Hamilton landet souveränen Sieg in Großbritannien - Valtteri Bottas komplettiert Mercedes-Doppelerfolg - Reifendrama um Ferrari-Piloten
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Lewis Hamilton hat am Sonntag zum vierten Mal in Serie den Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone gewonnen. Sein insgesamt fünfter Erfolg auf der Insel ließ ihn zudem in der ewigen Bestenliste mit Jim Clark und Alain Prost gleichziehen. Der Mercedes-Star münzte seine Pole-Position in einen souveränen Sieg um und schloss in der WM-Gesamtwertung auf einen Punkt auf Sebastian Vettel (7./Ferrari) auf. Der Deutsche wurde kurz vor Schluss das Opfer eines Reifenschadens.
Zweiter wurde Valtteri Bottas (Mercedes), der sich von Startplatz neun kommend mit einem langen ersten Stint auf den Soft-Reifen den Weg durch das Feld bahnte. Anschließend verfolgte der deutlich schnellere Finne Vettel, zu diesem Zeitpunkt noch Dritter. Er schaffte es zunächst nicht vorbei an dem Heppenheimer - trotz eines ambitionierten Versuchs, den der WM-Leader mit qualmenden Reifen abwehrte. Kurz darauf war die Messer gelesen, dank DRS auf der Hangar-Straight.
Dritter wurde Teamkollegen Kimi Räikkönen, der lange in einsamer Fahrt auf dem zweiten Platz seine Runden zog, ehe ihn ein Reifenschaden in der vorletzten Runde zu einem zweiten Boxenstopp zwang. Fast zeitgleich verabschiedete sich auch bei Vettel der Pneu vorne links. Er steuerte seine Crew an, verlor aber deutlich mehr an Boden als der "Iceman" und fiel auf Rang sieben zurück.
Da nützte es ihm auch nichts mehr, dass er das heißeste Duell des Tages für sich entschieden hatte: Der Deutsche, den ein schlechter Start hinter Max Verstappen (4./Red Bull) zurückgeworfen hatte, versuchte den Konkurrenten im ersten Stint auf der Strecke niederzuringen. Beide agierten im Fight um Rang drei mit harten Bandagen, woraufhin Vettel sich eines wütenden Handzeichens bemächtigte und im Funk schimpfte. Mit einem Undercut brachten die Ferrari-Strategen ihn dann kampflos an Verstappen vorbei, bei dessen Stopp eine Runde später ein Rad klemmte.
Hinter Verstappen erreichte der zweite Red Bull von Daniel Ricciardo (5.) das Ziel. Der Australier, der als Letzter losgefahren war, wurde in der Startphase von Kevin Magnussen (12./Haas) abgedrängt, schnupfte die Konkurrenten aber in der Folge der Reihe nach auf. Zuletzt musste sich Nico Hülkenberg (6./Renault) geschlagen geben. Die Top 10 komplettierten die Force India von Esteban Ocon (8.) und Sergio Perez (9.) sowie Williams-Fahrer Felipe Massa (10.).
Bereits in der zweiten Runde kam es zu einem Teamcrash bei der Toro-Rosso-Mannschaft. Daniil Kwjat (15.) und Carlos Sainz fuhren nebeneinander in die Maggotts-Passage, ehe der Russe auf den Grünstreifen kam und seinen Stallgefährten abräumte. Der Spanier, der bei seinem Abflug auch noch Magnussen am Heck traf, musste die Segel streichen und löste eine Safety-Car-Phase aus. Kwjat fuhr weiter, bekam von der Rennleitung jedoch eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt.
Fernando Alonso (McLaren) wurde nach zwei Dritteln der Renndistanz Opfer des nächsten Honda-Antriebsschadens. Das Rennen gar nicht erst starten konnte Jolyon Palmer. Der Renault-Pilot rollte bei seinem Heimspiel in der Einführungsrunde mit einem Hydraulikdefekt aus.
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