Formel 1 Singapur: Hamilton-Sieg, Crash-Chaos & Ferrari-Aus

, 17.09.2017

Während sich WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton den Sieg beim Singapur-Grand-Prix holt, kosten Unfälle Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Max Verstappen das Rennen

Die Spannung vor dem Start zum Großen Preis von Singapur lag förmlich in der Luft - in Form von Regen. Eine Premiere bei einem Formel-1-Nachtrennen. Sebastian Vettel startete mit seinem Ferrari auf dem 5,073 Kilometer langen Marina Bay Street Circuit aussichtsreich von der Pole-Position, während Titelrivale Lewis Hamilton nur auf dem fünften Startplatz stand. Doch schon nach wenigen Sekunden war das Makulatur, Unfälle beförderten Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Max Verstappen ins Aus.

Lachender war am Ende Lewis Hamilton, der auch nicht durch drei Safety-Car-Phasen zu stoppen war und sich den siebten Saisonsieg im 14. von 20 Saisonrennen holte. Der Mercedes-Fahrer baute damit die WM-Führung auf Vettel um satte 25 Zähler auf 28 Punkte aus. Den zweiten Rang belegte Daniel Ricciardo im Red Bull vor Valtteri Bottas im zweiten Mercedes.

WM-Zähler gab es ferner für Carlos Sainz im Toro Rosso auf Rang vier vor Force-India-Fahrer Sergio Perez, Jolyon Palmer (Renault), Stoffel Vandoorne (McLaren), Lance Stroll (Williams), Romain Grosjean (Haas) und Esteban Ocon (Force India).

Außerhalb der Punkte kamen Esteban Ocon (Force India), Felipe Massa (Williams) und Pascal Wehrlein (Sauber) ins Ziel. Einen Ausfall mussten Kevin Magnussen (Haas), Nico Hülkenberg (Renault), Marcus Ericsson (Sauber), Daniil Kwjat (Toro Rosso), Fernando Alonso (McLaren), Sebastian Vettel (Ferrari), Max Verstappen (Red Bull) und Kimi Räikkönen (Ferrari) verdauen.

Vettel, Räikkönen und Verstappen crashen!

Zu Beginn der Einführungsrunde herrschten 28 Grad Celsius Luft- und 32 Grad Celsius Asphalttemperatur sowie leichter Regen. Für den Start entschieden sich die ersten Fahrer von Vettel bis Bottas für Intermediates. Dahinter folgten Hülkenberg, Alonso und Vandoorne auf Regenreifen. Dahinter herrschte ein Mischmasch aus Intermediates und Regenreifen, mit leichter Mehrheit für den Regenreifen.

Bereits am Start krachte es an der Spitze heftig. Räikkönen erwischte in den Top 3 den besten Start, stürmte links neben Verstappen, der wiederum Vettel neben sich hatte, der vor der ersten Kurve nach links rüberzog. Räikkönen touchierte zunächst Verstappen leicht, drehte sich und traf seinen Teamkollegen Vettel an der linken Autoseite.

Während Vettel weiterfahren und die Führung behalten konnte, räumte der sich drehende Räikkönen in der folgenden Linkskurve Verstappen ab - für beide Fahrer war das Rennen damit gelaufen. Auch Alonso wurde sichtbar hart getroffen, konnte seine Fahrt im McLaren jedoch erstaunlicherweise zunächst jedoch fortsetzen, wenn auch in langsamer Fahrt.

Teamkollege Vettel konnte seine Fahrt mit sichtbar beschädigtem Auto zunächst fortsetzen, drehte sich dann jedoch direkt vor Hamilton liegend und berührte mit der Front die Streckenbegrenzung. Der Deutsche musste wenige Meter später sein nun stark beschädigtes Auto (Nase ab, Kühler aufgerissen mit auslaufender Flüssigkeit) abstellen. Die Rennleitung wird sich den Vorfall nach dem Rennen noch anschauen.

Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Strecke, um die ganzen Trümmerteile beseitigen zu können: Die Reihenfolge hinter dem Sicherheitsfahrzeug: Hamilton nach starkem Start vor Ricciardo, Hülkenberg, Perez, Bottas, Palmer, Vandoorne, Ocon, Sainz und Magnussen auf dem zehnten Rang. Dahinter: Kwjat, Alonso, Stroll, Massa, Grosjean, Ericsson und Wehrlein.

In der fünften Runde wurde das Rennen von der Rennleitung wieder freigegeben. Der Regen ließ unterdessen nach, nun war die Stunde der Fahrer auf Intermediates gekommen, da der heiße Kurs langsam abzutrocknen begann. Unterdessen musste Alonso nach dem Abschuss am Start sein Auto in Runde zehn abstellen.

Kwjat-Crash verursacht zweites Safety-Car

In der 12. Runde war das Rennen für Kwjat gelaufen, der Toro-Rosso-Fahrer verlor die Kontrolle über sein Auto und krachte in die Streckenbegrenzung. Erneut musste das Safety-Car auf die Strecke. Zahlreiche Fahrer nutzten die Gunst der Stunde und kamen an die Box - darunter Ricciardo, Perez, Ocon und Magnussen. Hülkenberg kam erst eine Runde später an die Box - vielleicht einen Runde zu spät - und das bei einer sehr guten Chance auf das erste Podium in seiner Karriere!

Die Reihenfolge hinter dem Safety-Car in Runde 13 von 61: Hamilton, Ricciardo, Bottas, Sainz, Hülkenberg, Perez, Palmer, Stroll, Vandoorne, und Massa auf Rang zehn. Dahinter: Grosjean, Ocon, Ericsson, Wehrlein und Magnussen. Im 15. Umlauf erfolgte der Restart.

Wechsel auf Trockenreifen

Als Erster Fahrer riskierte in Runde 25 Magnussen Trockenreifen. In der 28. Runde fuhr der Däne die ersten Sektorenbestzeiten - das Signal für die anderen Fahrer, dass ein Reifenwechsel langsam angebracht ist. Ricciardo, Bottas, Vandoorne und Sainz reagierten direkt und kamen an die Box. Einen Umlauf später folgte auch Hamilton.

Die Reihenfolge in Runde 35: Hamilton 9,5 Sekunden vor Ricciardo, 25,7 auf Bottas, 29,9 auf Hülkenberg, 38,2 auf Sainz, 38,9 auf Perez, 48,8 auf Palmer, 49,4 auf Vandoorne, 55,6 auf Stroll und 58,6 auf Grosjean auf Rang 10. Dahinter: Ocon, Magnussen, Massa, Ericsson und Wehrlein.

Dritte Safety-Car-Phase nach Ericsson-Unfall

In der 38. Runde war das Rennen für ME gelaufen, der Sauber-Fahrer drehte sich in die Leitplanken und verursache dadurch die dritte Safety-Car-Phase. Hülkenberg musste mit einem technischen Problem an die Box kommen und stand dort viele Sekunden - welch Pech erneut für den Deutschen!

Die Reihenfolge hinter dem Safety-Car in Runde 41: Hamilton vor Ricciardo, Bottas, Sainz, Perez, Palmer, Vandoorne, Stroll, Grosjean und Hülkenberg auf Rang zehn. Dahinter: Ocon, Magnussen, Massa und Wehrlein. Nach dem Restart änderte sich an der Reihenfolge abermals nicht - Hamilton konnte das Rennen bis zum Ende diktieren. In Runde 49 musste Hülkenberg sein Auto an der Box abstellen. Da die Renndistanz innerhalb von zwei Stunden nicht zu absolvieren war, wurde das Rennen bereits nach 58 von geplanten 61 Runden abgewunken.

Ausführlicher Bericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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