Lewis Hamilton ist beim Grand Prix von Belgien vorerst tonangebend, aber der fünfte Platz von Sebastian Vettel täuscht: Ferrari glänzt mit starken Longruns
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Lewis Hamilton sicherte sich mit einer Runde von 1:44.753 Minuten die Bestzeit im Freitagstraining zum Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps . Der Mercedes-Fahrer hatte nach insgesamt drei Stunden am Vor- und Nachmittag 0,262 Sekunden Vorsprung auf Kimi Räikkönen (Ferrari) beziehungsweise 0,427 auf seinen Teamkollegen Valtteri Bottas.
Sebastian Vettel (Ferrari) belegte mit 0,482 Sekunden Rückstand den fünften Platz, überzeugte aber bei den abschließenden Longrun-Tests. "Im Renntrimm", sagt Formel-1-Experte Marc Surer, "scheint der Ferrari richtig gut zu sein." Und auch Williams-Berater Alexander Wurz glaubt, dass es an der Spitze "knapp" zugeht: "Ausrasten kann sich Mercedes jedenfalls nicht."
Der neue Motor funktioniere zwar "wie erwartet gut", sagt Sportchef Toto Wolff, aber Vettels Prognose von Donnerstag, Mercedes sei "klarer Favorit", teilt er nicht: "Ich glaube, das war zu optimistisch. Auf dem Ultrasoft ist der Abstand viel geringer, und Sebastian hat die Runde nicht richtig zusammenbekommen. Es wird wieder ein heißer Ritt. Wir machen uns keine Illusion. Die werden morgen noch stärker werden."
Selbst Red Bull, auf der Highspeed-Strecke an und für sich bestenfalls dritter Favorit, setzte einzelne Ausrufezeichen. Zum Beispiel die Sektorenbestzeiten von Daniel Ricciardo im ersten und dritten Abschnitt. Trotzdem fehlten dem Australier unterm Strich 1,319 Sekunden auf Hamilton - weil er im kurvenreichen zweiten Sektor mit seinen flach eingestellten Flügeln keine Chance hatte.
Konträr unterwegs war Teamkollege Max Verstappen (4./+0,472), der mit steileren Flügeln im Mittelsektor Schnellster war. "Wenn wir einen Kompromiss zwischen Ricciardos Set-up, der in Sektor 1 und 3 sehr schnell war, und dem von Verstappen finden, der in Sektor 2 schnell war, dann können wir mithalten", vermutet Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, steigt aber gleichzeitig auf die Euphoriebremse: "Der Longrun von Sebastian war fast eine Dreiviertelsekunde schneller."
Nico Hülkenberg (Renault) wurde Siebter, Pascal Wehrlein (Sauber) 19. Die letzten 25 Minuten der Session fielen wegen Regens buchstäblich ins Wasser.
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