Keine Änderungen beim Fahrzeuggewicht, keine schnellen Lösungen für vereinfachte Aerodynamik: Die Formel-1-Strategiegruppe arbeitet mal strategisch
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Die Formel-1-Zeitpläne, die Aerodynamik, das Fahrzeuggewicht und die Darstellung von Fahrernamen und Startnummern waren einige der Themen auf der gestrigen Sitzung der Strategiegruppe. Die Beteiligten konnten sich jedoch nicht auf kurzfristige Neuerungen zur Formel-1-Saison 2018 einigen. Eine geplante Trennung von Fahrer- und Fahrzeuggewicht, um die Kilogramm-Untergrenze zumindest auf dem Papier des Regelwerks wieder nach unten zu drücken, wird erst 2019 umgesetzt.
Wie 'Motorsport-Total.com' aus Kreisen der Sitzungsteilnehmer erfahren hat, ist man immerhin bei der Darstellung der Fahrerkürzel und Startnummern einen kleinen Schritt vorangekommen. Man will möglicherweise im Verlauf der Saison 2018 erste Versuche mit veränderten Displays unternehmen. Ziel ist es, die Sichtbarkeit zu verbessern, aber gleichzeitig den Teams mehr Raum für Sponsorenlogos zu verschaffen.
Die Interessen von potenziellen Sponsoren sollen auch an anderer Stelle besser berücksichtigt werden. Auf Vorschlag von Formel-1-Sportchef Ross Brawn soll die Aerodynamik in Zukunft vereinfacht werden. Brawn will diverse Studien anfertigen lassen, die aerodynamische Bauteile in einen engen Reglementrahmen pressen. Man könnte in einigen Bereich sehr nahe an Einheitsbauteile herankommen. Ein Weg, den unter anderem DTM aus Kostengründen beschritten hat.
Gegen diesen Vorschlag hat allerdings ein Team offenbar Vorbehalte. Ferrari will sich nicht vorschreiben lassen, wie die Fahrzeugnase samt Frontflügel auszusehen hat. Man wolle genau in jenem Bereich, der den Luftfluss um das gesamte Fahrzeug herum bestimmt, freie Entwicklung betreiben. Die Roten drohgen mit Veto - und erneut mit einem Formel-1-Ausstieg Ende 2020.
Hingegen lässt man sich beim Design der Heckflügel-Endplatten auf neue Lösungen ein. Ferrari unterbreitete einen Vorschlag für jene Bauteile, die Sponsoren eine noch bessere Sichtbarkeit gewähren würde. McLaren hat vereinfachte Bargeboards - also Leitelemente vor den Seitenkästen - als Idee auf den Tisch gebracht.
Die Standard-Startzeit der Grands Prix bleibt bis auf Weiteres bei 14:00 Uhr (MEZ/MESZ). Es wird aber weiterhin Ausnahmen bei Nachtrennen und Rennen abseits von Europa geben. "Die Strategiegruppe hat endlich mal wirklich strategisch gearbeitet", fasste ein Kommissionsmitglied die Beratungen vom Donnerstag lächelnd zusammen. Keine Schnellschüsse, sondern gut durchdachte Lösungen seien das Gebot der Stunde.