Schnellster Umlauf des Jahres für Valtteri Bottas auf Supersoft-Reifen - Ferrari büßt erstmals Streckenzeit ein - Williams wieder stark, McLaren versinkt in Problemen
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Mercedes hat auf das Erstarken der Ferrari-Mannschaft reagiert und bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona (Formel-1-Tests 2017 live im Ticker!) am Mittwochvormittag für einen Paukenschlag gesorgt. Valtteri Bottas drehte in 1:19.310 Minuten die schnellste Runde des Jahres. Er verbesserte seinen eigenen Bestwert aus der Vorwoche um 0,395 Sekunden. Der Clou: Der Finne nutzte Supersoft-Reifen, während er beim Aufstellen der alten Marke noch auf den weicheren Ultrasoft gerollt war.
Das heißt: Mercedes ist offenbar in der Lage, die Zeiten noch weiter zu drücken. Rundenzeiten jenseits der 1:19er-Marke scheinen nicht mehr ausgeschlossen, zumal Lewis Hamilton (übernimmt am Nachmittag) weitere Pfeile im Köcher haben und die frischen Temperaturen von 16 Grad Celsius noch steigen könnten. Dazu experimentierten die Silberpfeile weiter mit Aerodynamik-Komponenten und schickten ihren W08 erneut mit einer Heckfinne sowie einem T-Flügel auf die Strecke.
Nach der Überraschungsbestzeit am Dienstag präsentierte sich auch Williams wieder stark. Felipe Massa (2./+0,110 Sekunden) lag als einziger Pilot in Schlagdistanz zu Bottas, nutzte aber die Ultrasoft-Pneus. Beide Autos waren mit 68 respektive 63 Runden extrem standfest, was sich von Ferrari nicht behaupten ließ. Kimi Räikkönen (4./+1,162) spulte nur 36 Umläufe ab, weil die Scuderia für Arbeiten am Öl- und Benzinsystem eine Pause einlegte. Der "Iceman" bestätigte auch nicht die beeindruckenden Soft-Zeiten des SF70H und war klar langsamer als Sebastian Vettel am Dienstag.
Red Bull blieb erneut blass. Max Verstappen fuhr in einem ohne Pannen schnurrenden RB13 mehrere Aerotests mit FlowViz-Farbe, ehe er es auf Soft-Reifen fliegen ließ. Die schnellste Runde des Niederländers in 1:20.432 Minuten - am Ende gut für Platz drei mit 1,122 Sekunden Rückstand - deutete an, dass Red Bull nicht auf Niveau von Ferrari, Mercedes und Williams firmiert. Zum Vergleich: Vettel war am Dienstag mit identischen Pneus 0,526 Sekunden schneller als Verstappen, wobei Spritmenge und Leistungsfreigabe die Unbekannten der Gleichung sind.
Nico Hülkenberg im Renault (5./+1,903) hatte einen problemfreien Einsatz und landete vor Sergio Perez (Force India/6./+1,987). Toro Rosso blieb mit Carlos Sainz (7./+2.829) aus ungeklärter Ursache wieder lange in der Box, war aber schneller als Haas mit Romain Grosjean (8./+3,118) und Sauber mit Pascal Wehrlein (9./+3,690). Wichtiger als die Zeiten waren für den Deutschen seine 56 abgespulten Runden - nach seiner Verletzungspause Balsam für Rücken und Seele.
Schlusslicht McLaren kam aus dem Schlamassel nicht heraus: Fernando Alonso stand als Zehnter (+3,731) nicht nur am Ende der Zeitentabelle. Das Team musste erneut den Energiespeicher am Honda-Antriebsstrang wechseln, nachdem man nach nur 27 Umläufen zunächst überraschend hatte verlauten lassen, mit seinem Testprogramm nach Plan zu verfahren.