Mit einem Sieg beim USA-Grand-Prix in Austin vor Nico Rosberg knabbert Lewis Hamilton vom WM-Rückstand ab - Daniel Ricciardo komplettiert das Podium
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Im Kampf um den WM-Titel wird es nach dem viertletzten Rennen der Formel-1-Saison 2016 noch eine Ecke spannender. Der Sieg beim Großen Preis der USA in Austin ging am Sonntag an Lewis Hamilton, der den Rückstand auf Teamkollege Nico Rosberg damit auf 26 Zähler verkürzte. Der WM-Führende konnte nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen, musste sich mit dem zweiten Rang begnügen. Das Podium komplettierte Daniel Ricciardo im Red Bull.
WM-Punkte gab es ferner für Sebastian Vettel im Ferrari auf Rang vier vor Fernando Alonso im McLaren, Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz, Felipe Massa (Williams), Force-India-Fahrer Sergio Perez, Jenson Button im McLaren und Romain Grosjean im Haas.
Auf Rang elf: Kevin Magnussen (Renault) vor Daniil Kwjat (Toro Rosso), Jolyon Palmer (Renault), Sauber-Pilot Marcus Ericsson, Felipe Nasr im Sauber, Valtteri Bottas (Williams), sowie den beiden Manors von Pascal Wehrlein und Esteban Ocon.
Einen Ausfall mussten Kimi Räikkönen (Hinterrad am Ferrari nicht fest angezogen), Max Verstappen im Red Bull (technische Probleme), Esteban Gutierrez im Haas und Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg nach einer Kollision nach dem Start in der ersten Kurve verkraften.
Der Start: Hamilton bleibt vorn - Rosberg verliert einen Platz
Während Hamilton einen starken Start erwischte und die Pole-Position damit verteidigen konnte, kam Rosberg zwar nicht allzu schlecht vom Fleck, musste nach der ersten Kurve aber Ricciardo vorbeilassen, der von der sauberen Seite schlichtweg mehr Schwung mitnehmen konnte.
Eine Kollision gab es am Start zwischen Hülkenberg und Bottas, nachdem Vettel Hülkenberg berührte, was den Force-India-Fahrer den Frontflügel und Bottas einen Hinterreifen kostete - beide mussten in langsamer Fahrt zurück an die Box humpeln. Während Bottas das Rennen fortsetzen konnte, musste sein deutscher Widersacher das Arbeitsgerät abstellen.
Die Reihenfolge nach dem Start: Hamilton vor Ricciardo, Rosberg, Räikkönen, Verstappen, Vettel, Massa, Sainz, Alonso und Gutierrez auf dem zehnten Rang. Dahinter: Button, Kwjat, Ericsson, Grosjean, Magnussen, Perez, Palmer, Ocon, Wehrlein, Nasr, Bottas und Hülkenberg.
Hamilton setzt sich ab
Weltmeister Hamilton nutzte in der Anfangsphase des Rennens den "Ricciardo-Puffer" zwischen sich und Rosberg und setzte sich bis Runde neun um rund 4,5 Sekunden ab. In diesem Umlauf kamen mit Ricciardo und Räikkönen bereits die ersten beiden Fahrer aus der Spitze zum Radwechsel an die Box. Verstappen folgte einen Umlauf später.
Rosberg wurde von Mercedes in Runde elf reingerufen und setzte auf die härteren Reifen. Einen Umlauf später folgte sein britischer Teamkollege und baute im Gegensatz zu Rosberg auf den weicheren Gummi - also unterschiedliche Strategien im Weltmeister-Team. Damit lag Vettel - noch ohne Stopp - in Führung. In Runde 14 war es dann aber auch für den Ferrari-Fahrer so weit, der dadurch hinter Räikkönen auf den sechsten Rang zurückfiel.
Während Gutierrez seinen Haas in Runde 18 mit einem technischen Problem abstellen musste, wurde es im Kampf um den zweiten Rang spannend. Ricciardo, Rosberg und Verstappen lagen innerhalb von rund zwei Sekunden zusammen.
Verstappen kommt unangekündigt an die Box
In der 25. Runde kam Räikkönen zum zweiten Stopp, Ricciardo einen Umlauf später, gefolgt von Verstappen - obwohl ihn das Team nicht gerufen hatte. Der verkorkste Boxenstopp kostete über neun Sekunden und warf ihn auf Rang sieben hinter Massa zurück. Vettel holte in Runde 29 neue Reifen ab während Verstappen sein Auto mit einem Getriebeproblem abstellen musste.
Die Rennleitung aktivierte zur Bergung des Autos das Virtuelle Safety-Car und Hamilton und Rosberg nutzten die Chance und gingen an die Box. Die Mercedes-Fahrer profitierten also während Ricciardo an Boden verlor, weil er bereits zweimal an der Box war.
Die Reihenfolge in Runde 33: Hamilton 11,7 Sekunden vor Rosberg, 14,0 vor Ricciardo, 16,7 auf Räikkönen, 24,2 auf Vettel, 60,7 auf Sainz, 61,9 auf Massa, 66,2 auf Alonso, 80,6 auf Perez und 85,5 auf Button. Dahinter: Grosjean, Ericsson, Kwjat, Magnussen, Palmer, Wehrlein, Nasr, Bottas und Ocon.
Heckflügelprobleme bei Vettel
Während Vettel mit "ein paar" Heckflügelproblemen zu kämpfen hatte, fuhr Rosberg ein paar schnellere Runden als Hamilton und kam bis auf unter 10 Sekunden an den Führenden heran. In der 39. Runde war das Rennen für Räikkönen gelaufen - ein Hinterrad war beim Boxenstopp nicht festgezogen worden und Ferrari musste seinen Fahrer auffordern, das Auto am Ende der Boxengasse abzustellen.
In der 48 von 56 Runden hatte Hamilton immer noch rund 9 Sekunden Vorsprung auf Rosberg und 15,8 auf Ricciardo. Dahinter: Vettel (+30,7), Sainz (+77,1), Sainz (+77,9), Massa (+78,1), Alonso (+78,3), Perez (+1:40) sowie Button mit einer Runde Rückstand auf Rang zehn. Außerhalb der Punkte: Kwjat, Ericsson, Palmer, Magnussen, Bottas, Nasr, Wehrlein und Ocon.
In der Schlussphase des Rennens kam Rosberg nochmal näher an Hamilton heran. Fünf Runden vor Schluss betrug der Vorsprung nur noch 6,1 Sekunden. Überraschend kam unterdessen Vettel in Runde 54 nochmals an die Box, um sich die superweichen Reifen abzuholen, verlor aufgrund des großen Vorsprungs jedoch keine Position.
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