FOTA-Teams für 2010 nicht fix: Der Frieden wackelt

, 09.07.2009

Der Formel-1-Frieden zwischen der FIA und der FOTA wackelt. Die FOTA beklagt, dass die FIA sich nicht an die Vereinbarungen von Paris halte.

Einige Wochen war es ruhig, jetzt sind die Kontroversen rund um die Zukunft der Formel 1 wieder zurück. Am Mittwoch sollten die zehn aktuellen und die drei neuen Teams bei einem Meeting der Technischen und Sportlichen Arbeitsgruppe über das Reglement für die Saison 2010 entscheiden. Doch die Entscheidungen hielten sich in Grenzen: Die Budgetgrenze wurde endgültig gekippt, das neue Mindestgewicht und die Kostensenkungsmaßnahmen wurden jedoch nicht besprochen.

Die FIA gab dafür als Grund an, dass die FOTA Teams das Meeting einfach verlassen hätten. Die FOTA stellte wenig später in einem eigenen Presseschreiben klar: "Die Vertreter der FOTA wurden bei dem Meeting am Nürburgring von Mr. Charlie Whiting von der FIA darüber informiert, dass - im Gegensatz zu bisherigen Vereinbarungen - die acht FOTA-Teams derzeit nicht für die Formel-1-Saison 2010 eingeschrieben sind und keine Stimmrechte im Bezug auf das technische und sportliche Reglement besitzen."

Die FOTA beruft sich hingegen auf die Veröffentlichung der FIA-Starterliste und die Bekanntgaben des FIA World Motor Sport Council vom 24. Juni. Auf dieser Starterliste wurden alle 8 FOTA-Teams sowie Williams, Force India, Manor GP, Campos GP und USF1 als bestätigt angegeben.

Meeting abgebrochen

Angesichts dieser neuen Tatsachen verlangten die FOTA-Mitglieder eine Verschiebung des Meetings. Das lehnte die FIA jedoch laut FOTA ab, weil kein neues Concorde Agreement genehmigt würde, so lange das Reglement für 2010 nicht einstimmig abgesegnet sei. Die FOTA ging hingegen davon aus, dass die Basis der Regeln am 24. Juni in Paris festgelegt wurde. Damals gab der WMSC bekannt, dass die Regeln für 2010 und danach jene von 2009 sowie weitere beschlossene Änderungen vor dem 29. April 2009 sein würden.

"Zu keinem Zeitpunkt war in den Verhandlungen in Paris davon die Rede, dass es einstimmige Übereinkünfte für Änderungen geben müsse", beklagt die FOTA in ihrem Presseschreiben. Max Mosley hatte die Teams bereits am Dienstag in einem Brief darauf hingewiesen, dass Artikel 66 des International Sporting Codes nach Beginn der Einschreibefrist keine Regeländerungen zulässt, so lange es keinen einstimmigen Beschluss aller Teilnehmer gebe.

Zukunft in Frage gestellt

Die FOTA sieht in den Handlungen der FIA die Zukunft der Formel 1 wieder in Frage gestellt. "In Folge dieser Aussagen konnten die FOTA-Vertreter in der Technischen Arbeitsgruppe nicht ihre Rechte ausüben und hatten keine andere Wahl, als ihre Teilnahme abzubrechen." Allerdings hatte Mosley den Teams bereits in seinem Brief mitgeteilt, dass nur die fünf Nicht-FOTA-Teams vollständig bestätigt seien und die acht FOTA-Teams bis zu einer Lösung nur eine Beraterrolle übernehmen könnten.

Über der Einigung zwischen FIA und FOTA schwebt somit wieder ein Fragezeichen. Bereits vor dem Meeting hatte FOTA-Vizepräsident John Howett angekündigt, dass man die Pläne einer Alternativserie noch nicht begraben habe. "Wir brauchen diese Pläne, denn wir sind eine professionelle Organisation. Wir hoffen, dass all das, was in Paris vereinbart wurde, auch Realität wird." Eine eigene FOTA-Rennserie erscheint zwar weiterhin unwahrscheinlich, aber die Einhaltung der Vereinbarungen mit der FIA ist dies für den Moment ebenfalls.

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