Red Bull sieht seit November auch dank Ilmor große Fortschritte, Renault liebäugelt mit einer jahrelangen Zusammenarbeit - Horner pocht dennoch auf Fortschritte
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In Zeiten, in denen sich die Stimmung zwischen Red Bull und Renault entspannt, ist man sich sogar über - oder geraden wegen - die Personalie Mario Illien einig. Christian Horner erklärt bei 'Formula1.com', dass seine Truppe von der Arbeit des Schweizers profitieren würde, selbst wenn er nicht beim Team unter Vertrag stünde. "Keine Frage, wir haben ihn bei Renault vorgestellt. Jetzt arbeitet er direkt bei ihnen", so der Brite. "Die Verbindung funktioniert, aber wir sind technisch nicht beteiligt."
Im Lager der Franzosen ist man voll des Lobes für Illien und zuversichtlich, langfristig mit dessen Firma zusammenzuarbeiten. "Es gibt eine Option auf einen mehrjährigen Vertrag mit Ilmor", erklärt Technikchef Bob Bell 'ESPN' und lobt das Unternehmen für seine Erfahrung, einen unvoreingenommenen Blick auf die Tatsachen und eine reibungslose Kooperation mit den Ingenieuren in Paris. "In der Praxis bringt uns das ungefährt 20 Prozent mehr Kapazität", nennt Bell einen weiteren, handfesten Vorteil.
Technisch und organisatorisch hätte Illien den Hebel angesetzt, um alle Schwachpunkte im Formel-1-Projekt Renaults zu beseitigen. Bell mahnt aber: Trotzdem gäbe es in der Übereinkunft mit Ilmor auch Ausstiegsklauseln. Die Sache müsse sich für die Schweizer genauso lohnen, weiß er: "Auch wenn wir es Jahr für Jahr prüfen werden - insgesamt glaube ich, dass es über Jahre weitergehen wird."
Horner unterstreicht, dass Red Bull das gleiche Material erhalten würde wie das neue Werksteam - obwohl die Kundenantriebe mit dem TAG-Heuer-Label gebrandet sind. "Sie sind identisch", meint er. "Wovon Renault profitiert, davon profitieren auch wir." Dennoch: Red Bull ist nach vierten Plätzen für Daniel Ricciardo auf den powerlastigen Bahnen in Australien und in Bahrain weiter nicht zufrieden. Damit hat auch ein antriebsbedingter Ausfall Daniil Kwjats beim Saisonauftakt zu tun.
Entsprechend fordert das Team ein Update, um in China und in Russland - wenn es wieder auf PS ankommt - konkurrenzfähig zu sein. Dennoch blickt Horner optimistisch nach vorne: "In den vergangenen sechs Monaten haben sie begonnen, Fortschritte zu verzeichnen. Dass Renault jetzt sein eigenes Team hat, hat das Engagement und den Nachdruck, mit dem gearbeitet wird, nur noch erhöht."