Für Alonso geht es wieder bei null los: In sieben Rennen kann alles passieren

, 04.08.2010

Fernando Alonso sieht die WM nach der Sommerpause wieder bei null beginnen und erwartet einige gute Strecken für Ferrari.

20 Punkte trennen Fernando Alonso momentan von der WM-Spitze, also könnte er mit einem Rennsieg ganz nach vorne kommen, sollten seine Konkurrenten dementsprechend schlecht abschneiden. Daher sieht der Spanier die WM nach der Sommerpause wieder bei null beginnen. "In dieser Situation, mit diesem kleinen Abstand, beginnen wir bei null. Niemand fühlt sich als WM-Führender und niemand als WM-Fünfter. Wir fühlen uns als Gruppe, also ist es jetzt die Zeit, auch abzuliefern", sagte der Spanier in einem Interview auf der Website von Ferrari.

In der Rolle zwischen Führendem und Gejagten sah er auch keinen großen Unterschied. Anstrengend sei es für beide. "Wenn man vorne liegt, ist man gestresst, weil sich jeder verlorene Punkt falsch anfühlt und man denkt, der Vorteil geht verloren. Das ist schwierig zu managen. Wenn man hinten ist, dann ist kein Raum für Fehler und man muss jede Möglichkeit nutzen. Es ist auch stressig, wenn man aufholen muss", erklärte Alonso. Daher fand er es gut, jetzt die Sommerpause zu haben. Für alle im Team war der vergangene Monat mit drei Rennen in vier Wochen anstrengend gewesen, die Arbeit habe aber Früchte getragen. "Wir haben etwas vom Rückstand aufgeholt, mehr als die Hälfte ist geschafft."

In sieben Rennen kann alles passieren

Alonso war mit dem bisherigen Verlauf der Weltmeisterschaft auch einigermaßen zufrieden. Es habe gute Rennen und auch ein paar enttäuschende Rennen gegeben, aber insgesamt sei er doch nahe an der Spitze. "Wir sind dabei. Es sind noch sieben Rennen, da kann alles passieren." Vor allem gelte es, in den letzten sieben Rennen am besten da zu stehen, wobei Alonso einige Strecken kommen sah, die Ferrari liegen sollten und andere, die dem F10 nicht so passen dürften. Für ihn war es wichtig, immer das Maximum herauszuholen.

"Als Ferrari müssen wir immer an den Sieg denken. Wir müssen jedes Rennen die Pole und den Sieg im Auge haben. In Ungarn war das nicht möglich, da wir nicht so schnell wie Red Bull waren. Das war etwas frustrierend und enttäuschend. Wir wissen aber, dass Strecken kommen, die für das Auto passen und dort müssen wir die Chance auf den Sieg nutzen, so wie wir das in Deutschland gemacht haben. Es wird auch Strecken geben, die uns nicht so liegen. Dort müssen wir das Beste rausholen, so wie in Ungarn, wo wir am Sonntag Zweiter waren. Als Team arbeiten wir sehr gut. Wir werden im letzten Teil der WM unsere Leistung maximieren", betonte Alonso.

Ruhig bleiben

Die große Lücke, die zwischen Deutschland und Ungarn zwischen Red Bull und dem Rest der F1-Welt aufgegangen war, wollte er nicht überinterpretieren. Ferrari habe den Abstand zu Konkurrenten wie McLaren, Renault oder Mercedes beibehalten, Red Bull habe in Deutschland eher unter seinen Möglichkeiten agiert und in Ungarn aufgrund der Strecke dann über seinen Möglichkeiten. "Ich denke, mit mittelschnellen und schnellen Kurven sowie wenigen Geraden war das die perfekte Strecke für Red Bull. Wir wussten das und müssen deswegen ruhig bleiben. Die WM hat 19 Rennen und im Gesamtbild der 19 Rennen hat Ferrari ein gutes Paket." Vor Red Bull und auch McLaren zeigte er trotzdem Respekt. So hätte Lewis Hamilton die WM lange bestimmt und McLaren könne stark sein. Red Bull habe ein schnelles Auto und führe mit Mark Webber die WM an. "Es wird hart und schwierig, aber wir sind da", meinte Alonso, der die Konstanz über die letzten Rennen als Schlüssel für den Erfolg sah.

Und auch die geistige und körperliche Fitness. Deswegen wollte er in der Sommerpause viel trainieren, denn von den letzten sieben Rennen finden fünf nicht in Europa statt, was geistig und körperlich anstrengend wird. "Wir müssen mental bei 100 Prozent sein. Physisch müssen wir bei 110 Prozent sein, denn wir dürfen keine Chance auslassen. Ich werde jetzt viel trainieren und zwischen der Schweiz und Spanien unterwegs sein." Und Ende August geht es dann nach Spa, das Alonso wie wohl jeder seiner Fahrerkollegen sehr gerne hat. "Es ist eine Strecke mit jeder Art von Kurven. Es geht auch rauf und runter. Die Gefühle, die man beim Fahren in Spa hat, sind einzigartig. Es gibt aber auch andere tolle Rennen im Kalender. Beispielsweise Malaysia, die Strecke liebe ich und wir haben Monaco, das ist für alle etwas Besonderes. In Spa wissen wir, wie toll die Strecke ist und wie schön sich ein Sieg dort anfühlt."

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