Sebastian Vettel sieht sich für die restliche Saison gerüstet: Wieso Ferrari seit Silverstone große Fortschritte machte und wie man Mercedes nun schlagen will
© Foto: xpbimages.com
Ferrari und Sebastian Vettel überraschten mit dem starken Auftritt in Spa-Francorchamps alle. Denn eigentlich hatten Experten die Scuderia nach dem Hoch auf der Abtriebsstrecke in Ungarn wieder auf dem Silverstone-Niveau erwartet. "In Silverstone waren wir im Schnitt fast eine Sekunde weg", bestätigt Sebastian Vettel. "Wir sind also auf dem richtigen Weg." Und er richtet Mercedes, wo man mit Respekt Richtung Singapur blickt, aus: "Ich denke nicht, dass wir uns vor irgendeiner Strecke fürchten müssen."
Ferrari reagierte nach der Silberpfeil-Dominnanz in Silverstone mit zwei Update-Paketen: In Ungarn brachte man neue Bardgeboards, in Belgien gleich eine neue Vorderradaufhängung, einen neuen Frontflügel und einen überarbeiteten Unterboden. Beide Pakete haben ihre Wirkung nicht verfehlt.
Doch ist der Vergleich mit Silverstone zulässig? "Klar, es handelt sich um schnelle Kurse", sagt Kimi Räikkönen. "Aber in Silverstone hatten wir auch Probleme, weil es windig war. Das ist nicht unsere Stärke."
Beide Fahrer überzeugt: Auto seit Silverstone klar verbessert
Außerdem wirft der Ferrari-Pilot ein, dass die Scuderia auch im Vorjahr in Spa-Francorchamps konkurenzfähig war. Dann sagt er aber: "Wir sind damit zufrieden, wie es an diesem Wochenende gelaufen ist, und wir haben auf jeden Fall einen Schritt gemacht."
Auch Vettel glaubt nicht, dass Ferrari seit dem Großbritannien-Grand-Prix eine Sekunde pro Runde auf Mercedes aufgeholt hat. "Da hatten wir einfach ein schlechtes Wochenende." Er erkennt aber ebenfalls Fortschritte: "Wir haben das Auto speziell im Rennen verbessert. Unterm Strich war Mercedes dieses Wochenende um einen Tick besser. Aber dafür, dass die Strecke uns nicht entgegenkommt, kann sich das schon sehen lassen."
Vettel schreibt auch Bottas nicht ab
Und so kommt Vettel mit sieben Punkten Vorsprung zum Ferrari-Heimspiel in Monza. Gewinnt dort Titelrivale Lewis Hamilton, wofür die Papierform sprechen würde, dann übernimmt der Brite erstmals in dieser Saison die WM-Führung. Doch von derartigen Rechenbeispielen will sich der Heppenheimer nicht verrückt machen lassen: "Wichtig ist, dass wir die Punkte mitnehmen, die man mitnehmen kann. Wir haben noch sehr viele Rennen - da kann noch viel passieren."
Daher schreibt er auch Valtteri Bottas noch nicht ab, obwohl der Mercedes-Pilot nach seinem enttäuschenden fünften Platz in Belgien bereits 41 WM-Punkte hinter ihm liegt. "Wenn er nächste Woche gewinnt und wir zwei ausfallen, dann ist alles wieder anders", relativiert er. "Deswegen hat das zum jetzigen Zeitpunkt keine Bedeutung."