Fußball-Echos in Hockenheim: "Es war ein grandioser Moment"

, 17.07.2014

Während die deutschen Piloten noch von der Weltmeisterschaft schwärmen, trauert Felipe Massa über das Halbfinalaus Brasiliens - und erklärt Deutschland zum Vorbild

Seit Sonntagabend ist die Fußball-WM 2014 Geschichte - ebenso wie Mario Götzes Siegtreffer im Finale gegen Argentinien. Natürlich war das Turnier in Brasilien auch den Formel-1-Fahrern präsent, besonders die deutschen Piloten hatten allen Grund zum Jubeln. Eine Woche nach dem Finale blickt die Welt erneut nach Deutschland, wo der zehnte Saisonlauf der Königsklasse in Hockenheim startet. Doch auch im Vorfeld des Rennwochenendes hallt die WM noch immer nach.

"Ich habe versucht, am Fernsehen so viele Spiele wie möglich zu schauen", erinnert sich etwa Weltmeister Sebastian Vettel an die zurückliegenden Fußballwochen. "Die der Deutschen habe ich natürlich alle gesehen. Gott sei Dank waren es sieben Stück, und das letzte war auch das richtige. Das dann am Sonntag auch zu gewinnen, war natürlich das Highlight."

Während der Live-Übertragungen verhielt sich Vettel so wie wohl die meisten anderen Fans in der Heimat: "Ich habe wie ganz Deutschland vor dem Fernsehen gefiebert, die Daumen gedrückt und dann geschrien, als es Ende der ersten Halbzeit fast soweit war (Kopfball von Benedikt Höwedes an den Pfosten; Anm. d. Red.). Und als dann in der Verlängerung das Tor gefallen ist, war ich aus dem Häuschen."

Vettel mit Deutschland-Socken

"Es ist 24 her, dass wir die letzte Weltmeisterschaft gewonnen haben, nun hoffe ich, dass es nicht wieder 24 Jahre dauert", so der 27-Jährige, der vom Können der deutschen Nationalmannschaft überzeugt ist: "Wir hatten - auch schon während der zurückliegenden Turniere - eine sehr starke Mannschaft und waren immer nah dran. Gut, dass wir es jetzt geschafft haben."

Beim Anfeuern durfte natürlich auch die Fankleidung nicht fehlen: "Ich hatte sogar Deutschland-Socken an. Die haben während des Turniers ihren Dienst getan", erklärt der Red-Bull-Pilot. Auf die wiederholte ungeliebte Frage, wie er das Finale denn gesehen hat, entgegnet Vettel: "Ich hab's im Fernsehen geguckt. Gott sei Dank wurde es gezeigt, ich war ja nicht in Brasilien." Jedenfalls habe er meist mit Freunden zu Hause geschaut.

Nico Hülkenberg habe es ihm gleichgetan und stimmt zu: "Ich denke, wir haben gewonnen, weil wir die stärkste Mannschaft, einen tollen Teamgeist und einen cleveren Coach hatten." Nico Rosberg hingegen hat das Finale im familiären Kreis verfolgt: "Ich habe bei meinen Eltern geschaut. Das ist so Tradition, weil meine Mutter der größte Fußballfan in unserer Familie ist. Ich bin völlig durchgedreht, als das Tor gefallen ist. Das war einfach ein grandioser Moment."

Adrian Sutil hat in Tagen des "Gauchogates" auch Anerkennung für den Finalgegner übrig: "Es war ein großartiges und aufregendes Spiel. Beide Teams haben gut gespielt, und Deutschland war dann eben in dieser einen Minute besser und hat das Tor gemacht. Ich denke, darauf kann man wirklich stolz sein. Es ist toll, all diese Freude in Deutschland zu sehen. Es hat so viele stimmungsvolle Partys gegeben, das ist auch für dieses Grand-Prix-Wochenende gut."

Massa noch immer enttäuscht

Ein anderer passionierter Fußballfan aus dem Fahrerlager hatte weniger Grund zur Freude: Felipe Massa. Der Brasilianer musste mit ansehen, wie seine Selecao im Halbfinale von der deutschen Elf mit 7:1 vom Platz gefegt wurde. "Wir sind Brasilien und natürlich haben wir mit den eigenen Fans im Rücken erwartet, im Finale um den Titel kämpfen zu können. Das konnten wir nicht. Es ist sehr schade, was passiert ist", klagt der Williams-Pilot.

"Einerseits sind wir bis ins Halbfinale gekommen, was bei einer Weltmeisterschaft ja eigentlich schon nicht schlecht ist. Aber natürlich haben wir dann nicht so gespielt, wie wir in einem Halbfinale und auch in einem Spiel um Platz drei hätten spielen sollen", hadert der Rennfahrer aus Sao Paulo. "Ich liebe den Fußball und bin Brasilianer. Und wenn du die WM dann im eigenen Land hast, fühlt sich das natürlich nicht gut an. Aber so ist das im Sport." Nun müsse Brasilien seine Lehren aus dem Turnier ziehen.

"Ich hoffe, wir lernen aus allem, was wir nicht richtig gemacht haben, und verbessern uns. Nicht nur im Sport, sondern auch in so vielen verschiedenen Dingen, die andere Länder wie Deutschland besser machen", so Massa. Man müsse sich nur anschauen, wie Deutschland seine Angelegenheiten angeht - "sei es in der Formel 1, im Kartsport, in allen anderen Serien. Sie haben mehr Rennfahrer und auch mehr Titel. Im Fußball ist es dasselbe. Was sie da machen, ist beeindruckend - diese Vorbereitung, die Arbeitsweise. Das müssen wir auch lernen und stetig verbessern."

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