Kimi Räikkönen in "Bestform": Auf die Pressekonferenz vor dem Grand Prix von Monaco-Pilot hatte der Ferrari-Pilot offenbar wenig Lust
© Foto: xpbimages.com
Lässig hängt er auf seinem Stuhl hinter dem Pressekonferenz-Tisch, spielt zwischendurch immer wieder mit seinem Handy, kann den Fragen nicht folgen und beschwert sich auch noch über den Ton - richtig, es kann sich nur um Kimi Räikkönen halten. Der Ferrari-Pilot zeigte am Mittwoch bei der offiziellen FIA-Pressekonferenz zum Grand Prix von Monaco einmal mehr, warum man ihn den "Iceman" nennt.
Auf die Frage nach der Lieblingsstelle des Stadtkurses von Monte Carlo gab es ein simples "Ich habe keine" als Antwort, auf die Erkundigung über eine Wiederkehr des James-Hunt-Helmdesigns ein einfaches "Nein" und die kreative Überlegung, welches Tagrennen man in ein Nachtrennen verwandeln könnte, gefiel dem kühlen Finnen schon gar nicht.
"Hä?", kam es von Räikkönen nur, nachdem seine Kollegen brav auf die Frage geantwortet hatten. Offensichtlich waren ihm bei der Veranstaltung die Lautsprecher- und Mikrofon-Einstellungen nicht genehm, eine Beschwerde darüber konnte er sich jedenfalls nicht verkneifen. Der Moderator entschuldigte sich sogleich und wiederholte die Frage für den "Iceman" noch einmal freundlich.
Einsilbig und provokant
"Ich hab's schon verstanden, als die anderen geantwortet haben", bekam er darauf weniger höflich zurück. Aber auch die Frage war nicht nach seinem Geschmack: "Es ist gut, wie es jetzt ist. Wir können uns alles Mögliche ausmalen. Aber wir machen die Regeln nicht, deswegen macht es keinen Sinn."
Ein "Iceman" lässt sich halt ungern Dinge vorschreiben, wie er des Weiteren verlauten lässt: "Es wäre gut, wenn wir in der Lage wären, verschiedene Dinge zur gleichen Zeit zu machen. Andere Rennen fahren, andere Sachen ausprobieren. Aber das Problem ist, dass alles so teuer geworden ist und die Leute ängstlicher geworden sind, dass du dich verletzt. Sie versuchen, alles einzuschränken, was du machst. Das ist schade, weil ich denke, dass es für jeden spaßiger sein könnte, auch anderen Sport zu machen, und auch das, was wir in der Formel 1 machen, könnte davon profitieren."
Die Kollegen Nico Rosberg, Romain Grosjean, Valtteri Bottas, Jean Eric Vergne und Jules Bianchi waren im Übrigen gesprächiger. So gefällt Marussias Bianchi beispielsweise die Bremszone nach dem Tunnel und auch Williams' Bottas lauert vor der Hafenschikane gern auf ein Überholmanöver. Toro Rossos Vergne bevorzugt die letzte Kurve, weil dort kaum gebremst werden muss und Lotus-Fahrer Grosjean und Mercedes-Pilot Rosberg gefällt die schnelle Casino-Passage.
Bottas, Vergne und Bianchi könnten sich des Weiteren Monaco als Nachtrennen vorstellen, während Grosjean auch gern einmal die Strecke von Melbourne im Dunkeln fahren würde. Rosberg hätte lieber Japan unter Flutlicht, und fügt hinzu, dass das eine gute Gelegenheit wäre, den Jet-Lag zu bekämpfen.