Der Force-India-Test war für den Neffen der Rennlegende Motivation und Mutmacher, aber keine Nagelprobe für ein Renncockpit: "Formel 1 war nie ein Thema"
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Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger glaubt an eine Chance seines Neffen Lucas Auer, sich in der Königsklasse zu etablieren. Gleichzeitig bremst er jedoch die Euphorie rund um den aktuellen DTM-Piloten, der Österreichs vielversprechendster und auf absehbare Zeit wohl auch einziger Kandidat auf einen Platz im Fahrerfeld ist. "Schaue ich seine starken Rennen an, dann null Problem. Da sieht man, welches Potenzial er hat", schwärmt Berger im Gespräch mit der 'Bild'-Zeitung von Auer.
Auch die Tatsache, dass der 23-jährige Tiroler nach seiner Zeit in der Formel-3-EM keine anderen Monoposto-Serien mehr bestritten haz, bereitet Berger keine Sorgen. "Erfahrung kann er auch in der Formel 1 sammeln", winkt er ab - um doch zu erklären, warum es nicht an der Zeit wäre, Auer in die Beletage zu reden. Da er 2017 den DTM-Titel verpasste, müsse es sein Ziel sein, ihn in der nächsten Saison zu holen. Dazu sei er vertraglich bis Ende nächsten Jahres an Mercedes gebunden.
Trotz eines Tests für Force India im August sei deshalb im Familienkreis nie über einen baldigen Einstieg in die Beletage geplaudert worden: "Formel 1 war nie das Thema", so Berger. "Als Fahrer kommt man am schnellsten in die Formel 1, wenn man seine Visitenkarte abgibt und die DTM gewinnt." Auer scheint das begriffen zu haben und versteht den Einsatz im Force India als Motivation und Vertrauensbeweis. "Als Fahrer kannst du nur mit Resultaten überzeugen, daran arbeite ich", beteuert er.