Geschüttelt, nicht gerührt: Williams präsentiert Martini-Design

, 06.03.2014

Williams bringt einen legendären Sponsor in die Formel 1 zurück und präsentierte den FW36 im Design des Spirituosen-Herstellers Martini

Nachdem Geheimfavorit Williams bei den Testfahrten vor Beginn der Formel-1-Saison 2014 mit einer Übergangslackierung ganz in Dunkelblau beeindruckende Rundenzeiten gefahren war, stellte das Team am Donnerstag in London als letzte der elf Mannschaften seine endgültige Lackierung vor. Dabei offenbarte sich, was die Spatzen seit geraumer Zeit von den Dächern pfiffen: Martini kehrt als Sponsor in die Formel 1 zurück. Enthüllt wurde der frisch lackierte FW36 von allen vier Piloten des Teams.

Neben den Einsatzfahren Felipe Massa und Valtteri Bottas waren auch Testpilot Felipe Nasr und Entwicklungsfahrerin Susie Wolff anwesend. Mit der Grundfarbe Weiß und den Streifen in verschiedenen Blautönen und einem kräftigen Rot wählten die Designer die klassische Farbkombination des Wermut-Etiketts. "2014 wird eine fantastische Saison mit Regeländerungen, die die Startaufstellung durcheinander würfeln und für die Teams die Gelegenheit zu Fortschritten schaffen", blickt Frank Williams voraus.

Der Teamgründer meint, im Winter die eigenen Ansprüche mit der Personalpolitik und dem Werben um neue Sponsoren unter Beweis gestellt zu haben: "Mit Martini haben wir eine Marke für uns gewonnen, die die Leidenschaft für Motorsport und Titelgewinne teilt. Die Partnerschaft ist ein Meilenstein in unserer Geschichte und wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit in den kommenden Jahren." Williams zeigt sich erfreut über die viele Fahrpraxis im Winter und die Kooperation mit dem neuen Motorenpartner Mercedes.

Bottas "großer Fan" des neuen Designs

Auch Massa ist guter Dinge: "2014 beginnt für Williams positiv. Hoffentlich können wir diesen Schwung mit nach Australien nehmen. Unser Auto war bei den Tests zuverlässig. Ich war beeindruckt, wie das Team arbeitet und wie schnell ich mich zurechtfand. Seit dem Jahresanfang besuchte ich das Werk ziemlich oft und sah, wie groß die Leidenschaft für das Team und den Sport ist", so der Brasilianer, der im Winter von Ferrari nach Großbritannien kam und mit der neuen Truppe vorne mitfahren will.

"Alle Mitarbeiter in Grove haben sehr hart am FW36 gearbeitet. Ich bin gespannt, das Potenzial des Autos abzurufen und die Bemühungen der Mitarbeiter zu belohnen", so Massa weiter. Teamkollege Bottas stimmt ein: "2014 fühlt sich für das Team wie ein Neubeginn an. Die Partnerschaft mit Martini begeistert. Ich bin ein großer Fan des neuen Designs und der Stimmung", freut sich der Finne, der seine zweite Saison in der Königsklasse bestreitet. Zuvor war er sukzessive gefördert worden.

Bottas gibt sich äußerst zuversichtlich: "Die Tests waren sehr produktiv. Wir haben viel über den FW36 und dessen Charakteristik gelernt. Ich habe mich im Vorjahr als Fahrer stark entwickelt. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem neuen Auto im Vergleich zum vergangenen Jahr einen Schritt gemacht haben. Ich hoffe, dass ich in dieser Saison mein wahres Potenzial zeigen kann."

Martini hat lange Motorsport-Tradition

Das neue Duo harmoniert offenbar gut: "Ich habe mit Felipe einen sehr erfahrenen Teamkollegen an meiner Seite, von dem ich viel lernen kann. Wir werden uns in dieser Saison gegenseitig antreiben, zusammenarbeiten, das Auto verbessern und gute Ergebnisse für Williams holen", verspricht Bottas.

Der italienische Wermut-Hersteller gehört zu den bekanntesten Motorsport-Sponsoren. In den 1970er-Jahren fuhr Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans mit den Logos des Unternehmens und den charakteristischen blau-roten Streifen. Später firmierte unter anderem Lancia in der Rallye-Weltmeisterschaft unter den Namen "Martini Racing".

Deutschen Motorsport-Fans sind sicherlich noch die Martini-Alfa-Romeo von Alessandro Nannini und Nicola Larini aus der DTM-Saison 1995 in Erinnerung. In der Formel 1 war Martini unter anderem bei Brabham und Lotus vertreten. Zuletzt trat das Unternehmen aus Turin 2006 als Klein-Sponsor bei Ferrari in Erscheinung. Nun kehrt die 1863 gegründete Destillerie in die Königsklasse des Motorsports zurück.

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