Lewis Hamilton streut seinem vermuteten WM-Gegner Sebastian Vettel und Fernando Alonso Rosen und tritt zwischen den Zeilen gegen Nico Rosberg nach
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Nach seinem zweiten Platz beim Grand Prix von Australien in Melbourne ging Lewis Hamilton seiner alten Gewohnheit nach, Giftpfeile in Richtung Nico Rosberg zu feuern. Denn 2017 kämpfen seiner Meinung nach endlich die besten Fahrer der Formel 1 um die Weltmeisterschaft - was impliziert, dass das 2016 nicht der Fall war und er Rosberg nicht zu den besten Fahrern zählt.
Schon als der Journalist nach dem Rennen im Albert Park nur seine Frage formuliert und dabei erklärt, dass Sebastian Vettel für viele Experten eher zu den besten Fahrern zählt als Rosberg, nickt Hamilton: "Ja." Und führt aus: "Dieses Jahr kämpfen die Besten der Besten an der Spitze gegeneinander. Es wäre klasse, Fernando auch noch dabei zu haben, aber danach sieht es nicht aus."
"Sebastian mit seinen vier Titeln" werde "noch viele Jahre eine Macht in der Formel 1" sein, unterstreicht Hamilton: "Ich bin wirklich dankbar für diesen Fight gegen ihn und gegen Ferrari, das nächstbeste Team. Er ist ein Topfahrer. Großartig!"
Über Rosberg: in diesem Kontext keine Silbe. Stattdessen scheint Hamilton mit der neuen Situation, dass sein vermutlich größter Gegner nicht mehr im gleichen Auto sitzt, ganz happy zu sein: "Es macht viel mehr Spaß, wenn der Gegner aus einem anderen Team kommt. Viel mehr Spaß!", unterstreicht er doppelt.
Immerhin attestiert er, dass der Fight gegen Rosberg in den vergangenen drei Jahren "fantastisch" gewesen sein, ohne allerdings seinen Ex-Teamkollegen namentlich zu erwähnen. Der Stachel der Niederlage von 2016 - das war schon bei der Weltmeister-Pressekonferenz im Dezember in Wien zu spüren - sitzt tief. Aber genau der treibt Hamilton jetzt zu neuen Höchstleistungen an.
"Ich will diese Weltmeisterschaft gewinnen, mehr denn je", stellt der 32-Jährige klar. "Vergangenes Jahr dachte ich, dass ich gar nicht mehr hungriger werden kann - aber jetzt ist dieser Hunger in mir verflucht nochmal doppelt so groß! Ich bin fit, ich bin bereit. Ich glaube daran, dass ich gewinnen kann."
Und dafür scheint er sogar seinen Party-Lifestyle etwas zurückzuschrauben. Hamilton ist direkt nach Melbourne nach Hause geflogen statt nach Südostasien, wo er sich in den vergangenen Jahren stets akklimatisiert hat. In Monaco will er trainieren und seinen Fokus schärfen. 2017 übrigens ohne eigenen Coach: Sein Training nimmt der Mercedes-Star neuerdings selbst in die Hand.