Nico Rosberg führt nach sechs Rennen positive und negative Statistiken an, über den WM-Kampf macht er sich trotz der guten Mercedes-Form aber keine Gedanken
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Nico Rosberg ist diese Saison bisher der beste Qualifyer der Formel 1: In den sechs bisherigen Rennen stand niemand sonst wie er dreimal auf Pole-Position, und nur Sebastian Vettel erreicht beim durchschnittlichen Startplatz den gleichen Wert (3,167) wie sein deutscher Landsmann. Doch trotz dieser ermutigenden Zahlen ist der WM-Kampf für den Mercedes-Piloten im Moment kein Thema.
Rosberg liegt nach sechs von 19 Rennen (und zwei Ausfällen) an sechster Stelle der Gesamtwertung, 60 Punkte hinter Spitzenreiter Vettel und 15 Punkte hinter Teamkollege Lewis Hamilton, der erst einmal nicht ins Ziel kam. 60 Punkte sind umgerechnet in Ergebnisse zwei Siege und ein fünfter Platz - recht viel, wenn man die Konstanz von Vettel und auch dessen erstem Verfolger Kimi Räikkönen bedenkt, die 2013 noch in jedem Rennen gepunktet haben.
Daher ist die Weltmeisterschaft für Rosberg auch nach dem vielgelobten Sieg beim klassischen Grand Prix von Monaco kein Thema: "Daran denke ich im Moment nicht", erklärt er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' und 'Sportradio360.de' . "Ich bin wirklich fokussiert auf individuelle Rennen, möchte immer das Beste draus machen. Hier in Kanada wollen wir im Qualifying möglichst weit vorne sein und dann auch - genau wie in Monaco - ein gutes Rennen haben."
Ein Thema sei, "dass mein Auto bei zwei von sechs Rennen kaputt gegangen ist", ärgert sich Rosberg über den Elektronikschaden beim Saisonauftakt in Australien und den gebrochenen Stabilisator in China. Aber auch die Performance in den Rennen sei derzeit noch alles andere als eine Mercedes-Stärke: "Das andere Thema, das genauso problematisch war, ist, dass wir die Reifen in den Rennen nicht so gut im Griff hatten. Wir hatten mega Reifenverschleiß - und das hat enorm viele Punkte gekostet."
Der 27-Jährige stand zuletzt dreimal hintereinander auf Pole-Position, wurde aber in Bahrain nur Neunter und in Spanien nur Sechster; lediglich in Monaco, wo quasi "Überholverbot" herrscht, rettete er seinen ersten Platz über die volle Distanz ins Ziel. Das führt in Summe dazu, dass er noch eine weitere Statistik anführt, die er wahrscheinlich lieber nicht anführen würde: Mit durchschnittlich -2,750 hat kein anderer Fahrer in den Rennen mehr Positionen verloren. Zweitschlechtester: Teamkollege Hamilton (-1,833).
"Letztes Jahr", erinnert sich Rosberg, "hatten wir auch einen relativ guten Start. Nach den ersten zwei Rennen war ich sechs Rennen lang derjenige, der die meisten Punkte von allen geholt hat. Aber ich würde schon sagen, dass wir dieses Jahr besser dastehen, weil das Auto vom Speed her einfach gigantisch ist. Wir haben halt immer noch diese Schwäche mit den Reifen, aber auch da machen wir Fortschritte. Das müssen wir noch besser verstehen, um es dann hoffentlich bald komplett zu beheben."