GPDA wehrt sich gegen Mosley: Zu teure Lizenzen

, 08.02.2009

Die Fahrervereinigung GPDA hat in einem Brief klargestellt, dass sie mit den erhöhten Superlizenzgebühren von Max Mosley nicht einverstanden ist.

Die Formel-1-Fahrer nehmen die aus ihrer Sicht unverhältnismäßigen Erhöhungen der Superlizenzbeiträge nicht mehr hin. In einem Schreiben vom Freitagabend antwortete die Fahrervereinigung GPDA im Namen aller Superlizenzinhaber (auch der Nicht-GPDA-Mitglieder) auf die Aussagen von FIA-Präsident Max Mosley, der die Kritik der Fahrer als Blödsinn bezeichnet hatte.

"Um mehrere zehn Millionen zu verdienen, leben die Fahrer in einem Steuerparadies", so Mosley bei einem Media-Lunch in London. "Sich über die Notwendigkeit zu beklagen, zwei Prozent ihres Einkommens zu bezahlen [für die Lizenz], ist nur dumm." Bislang habe keiner der Fahrer eine Superlizenz für 2009 beantragt und die notwendigen Details über das Einkommen an die FIA weitergegeben, teilte Mosley mit. "Sie scheinen mir die Informationen nicht geben zu wollen."

Mosley hat eine Antwort erhalten

Damit trifft er den Nagel auf den Kopf: "Herr Mosley liegt darin falsch, zu sagen, dass er keine Antwort von den Fahrern erhalten habe", heißt es in dem in Juristenenglisch verfassten Schreiben der GPDA. Bereits im Dezember habe man den Wunsch abgewiesen, die Gehälter preiszugeben, da sie vertraulich seien und nur die Fahrer, deren Management und die Steuerbehörden etwas angingen.

Die Fahrer seien nicht gegen eine vernünftige Erhöhung der Superlizenzgebühren, welche die Administrationskosten abdecke. Die Erhöhungen der letzten beiden Jahre erachtet die GPDA jedoch als unfair, da sie einerseits unangekündigt und andererseits unangemessen seien. So wurde die Grundsuperlizenzgebühr von 2007 auf 2008 von 1.690 Euro auf 10.000 Euro angehoben. Zudem wurde die Gebühr pro WM-Punkte von 447 Euro auf 2.000 Euro erhöht.

Teuerste Lizenz aller Sportarten

Laut den Berechnungen der GPDA wurde die Gebühr um 200% für die Grundgebühr und 350% für die Punktgebühr erhöht. Damit müsse der Weltmeister von 2008 208.000 Euro an Lizenzgebühren bezahlen, womit die F1 die teuerste Gebühr aller Sportarten habe. Als nächstes folge die NASCAR mit gerade einmal 3.000 Euro pro Saison. Insgesamt soll die FIA durch die Superlizenzgebühren 1,7 Millionen Euro verdienen.

"Die Fahrer sind der Meinung, dass die Superlizenzgebühren kein Einnahmenstrom für die FIA sein sollten", heißt es in dem Schreiben. "Die FIA sollte genügend Einnahmen aus der Nutzung der kommerziellen Rechte generieren." Auch Mosleys Einwand, dass die erhöhten Superlizenzgebühren in neue Sicherheitsmaßnahmen fließen würden, akzeptieren die Fahrer nicht. Denn die Sicherheit der Autos müssten die Teams gewährleisten, die Streckensicherheit liege im Bereich der Streckenbesitzer und die Hersteller seien für die Sicherheit von Helmen und Rennanzügen verantwortlich.

Die Lizenzvergabe sei dafür da, um sicherzustellen, dass die Fahrer fähig sind, in der Formel 1 zu fahren. Als Gegenangebot sind die Fahrer bereit, für die Saison 2008 eine inflationsbereinigte Superlizenzgebühr auf Basis der Werte von 2007 zu bezahlen und diese auch für 2009 entsprechend anzupassen.

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