"Größter Fehler": Mercedes hätte Red Bull beliefern sollen

, 13.07.2016

Mercedes-Antriebe für Red Bull: Laut Bernie Ecclestone hätte eine solche Kombination mehr Spannung für alle und mehr Anerkennung für Benz gebracht

Mercedes dominiert die Formel 1 2016 ungemindert weiter. Seit über zwei Jahren fahren die Silberpfeile nun schon Kreise um die Konkurrenz. Vor den meisten Grands Prix stellt sich nur die Frage: Hamilton oder Rosberg? An der vordersten Front in der Formel 1 könnte es mehr Abwechslung gebrauchen. Diese Meinungen vertreten viele Fans, Fahrer und Verantwortliche in der Königsklasse.

"Mercedes hätte Red Bull die Antriebe geben sollen", sagt Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Interview mit 'formula1.com'. Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Team aus Milton Keynes den Vertrag mit Renault beendet und die Fühler nach Alternativen ausgestreckt. Da sich Mercedes gegen einen Deal mit Red Bull entschied, musste das Ex-Weltmeisterteam doch wieder zu Renault zurückkehren - wenngleich die Aggregate ab diesem Jahr TAG Heuer heißen.

"Es war der größte Fehler, der in der Formel 1 in den vergangenen Jahren passiert ist", meint Ecclestone, der in seiner Funktion als Vermarkter der Szene natürlich höchstes Interesse an intensiven Kämpfen um Rennsiege hat. "Für den Wettbewerb wäre es großartig gewesen. Mercedes hätte sehr wahrscheinlich trotzdem noch gewonnen, aber es sieht halt viel besser aus, wenn man die Weltmeisterschaft erst im letzten Rennen der Saison gewinnt."

Dominierende Phasen gab es auch schon von Ferrari, McLaren oder Red Bull - aber die aktuelle Szenerie ist aus Sicht des Formel-1-Chefs anders. "Weil alle denken: Die gewinnen doch sowieso. Das ist es", so Ecclestone. "Es kann keine Emotionen geben, wenn etwas derart offensichtlich ist. Wenn die beiden Mercedes-Jungs zusammenkrachen, dann bekommen sie mehr Popularität als wenn sie zusammen siegen."

"Schaut euch Österreich an: Dort haben sie aus meiner Sicht mehr Schlagzeilen und Aufmerksamkeit bekommen als sonst", erinnert Ecclestone an die Diskussionen und Streitereien nach dem Crash der beiden Silberpfeile in der Schlussphase des Grand Prix in Spielberg. "Es zeigt, dass sie ihre Jungs frei fahren lassen", so der Brite. "Wenn es aber um das Management der Marke geht, dann ist so etwas ein D-Day."

Die Marke Mercedes könne in der aktuellen Gemengelage wenig gewinnen, aber viel verlieren, meint Ecclestone. Auch in diesem Punkt unterscheide sich das deutsche Werksteam von Konkurrenten. "Ferrari ist auch populär, wenn sie verlieren. Das macht wirklich keinen großen Unterschied. Es ist die Stärke der Marke", erklärt er. Das Zeigen von kleinen Schwächen könne Mercedes derzeit nur dienlich sein.

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