Lotus-Pilot Romain Grosjean schnupperte in Suzuka an seinem ersten Formel-1-Sieg, hat aber vor allem einen Punktsieg gegen seine Kritiker eingefahren
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Oft schnell, aber auch oft gescholten: Romain Grosjean hatte es in der Formel 1 nicht immer leicht. Vor allem nicht im vergangenen Jahr, als ihm nach diversen Zwischenfällen sogar eine Rennsperre auferlegt wurde. Davon hat sich der junge Franzose inzwischen erholt. Mehr noch: In Suzuka wäre er beinahe zum Sieg gefahren. Und damit just an einem Ort, an dem er vor Jahresfrist gepatzt hatte.
Entsprechend groß war die Erleichterung bei Grosjean. Viel größer als die Enttäuschung über den verpassten ersten Formel-1-Triumph. "Ich dachte wirklich, der Tag meines ersten Sieges wäre gekommen", sagt er. "Auf jeden Fall war es viel besser als vor einem Jahr. Ich habe nicht gerade die besten Erinnerungen an das Rennen 2012. Dieses Mal aber hatte ich ein solides, gutes Rennen."
Eben diese Wandlung findet auch Anerkennung im Fahrerlager: "Romain hat in diesem Jahr einen anderen Ansatz. Ich denke, das ist deutlich geworden", meint beispielsweise Mark Webber (Red Bull). "Er hat einige starke Rennen gefahren und ganze Wochenenden gut zusammengebracht, was immer ein Zeichen dafür ist, dass ein Fahrer entspannter und zuversichtlicher wird. Er macht viel weniger Fehler."
"Wir sind nicht hier, um ihm Honig ums Maul zu schmieren, aber Romain leistet in diesem Jahr wirklich gute Arbeit", sagt der Formel-1-Routinier und fügt hinzu: "Er hat also einen großen Schritt gemacht. 2012 war nicht einfach für ihn, doch er hat sich gut zurückgekämpft." Was auch Sebastian Vettel (Red Bull) zu würdigen weiß: "Romain hat seine Lektion gelernt. Das verdient großen Respekt."
"Im vergangenen Jahr hat er ein paar Fehler gemacht. Doch für uns Rennfahrer ist wichtig, dass wir aus eben diesen Fehlern lernen. Das ist ihm gelungen", so der aktuelle WM-Spitzenreiter. Dass es Grosjean zudem immer wieder schaffe, seinen Lotus-Teamkollegen Kimi Räikkönen zu schlagen, sei ebenfalls ein positives Zeichen für seine Wandlung. "Wir alle wissen ja, wie stark Kimi ist", sagt Vettel.