Grosjean schimpft: Renault-Performance "nicht akzeptabel"

, 10.04.2014

Nach dem erneuten Testdebakel für Lotus in Bahrain reißt Romain Grosjean allmählich der Geduldsfaden - Mercedes erwartet früher oder später eine Annäherung

Lotus kommt einfach nicht in Fahrt. Nach drei miserablen Rennen ohne Punkte taumelt das Team aus Enstone nach wie vor ab Abgrund des Klassements. So kamen die zwei Testtage nach dem Bahrain-Grand-Prix eigentlich wie gerufen, doch erneut sollte es nicht so wirklich rund laufen. Sowohl Pastor Maldonado als auch Romain Grosjean konnten gerade einmal jeweils 16 Runden abspulen und lagen mit ihren Bestzeiten sogar hinter Marussia und Caterham.

Kein Wunder, dass Grosjean, der in der vergangenen Saison noch um Siege kämpfen konnte, allmählich die Geduld verliert. Der Hauptschuldige in seinen Augen: Motorenpartner Renault. "Ich hoffe, dass sich Renault sowohl bei der Zuverlässigkeit als auch bei der Performance bald verbessern wird, denn was wir hier erlebt haben, war nicht akzeptabel", erklärt er nach den Testfahrten auf dem Bahrain International Circuit gegenüber 'AUTOhebdo.fr'.

"Diese beiden Tage waren ziemlich kompliziert für uns, wir hatten uns eigentlich mehr erhofft", bedauert der Franzose. "Renault kündigt für China und Barcelona Fortschritte an, die müssen wir abwarten. Wir konnten zwar ein bisschen fahren, um an der Aerodynamik zu arbeiten, aber das war weit von dem entfernt, was wir eigentlich erwartet hätten." Eine allzu schnelle Genesung am übernächsten Wochenende in Schanghai ist nach den jüngsten Testerfahrungen nur schwer vorstellbar.

Beim Klassenprimus Mercedes ist man derzeit mehr als zufrieden. Trotzdem rechnet Motorsportchef Toto Wolff damit, dass die Rivalen Renault und Ferrari früher oder später konkurrenzfähig werden. "Die Konzepte (der Motoren; Anm. d. Red.) sind sehr unterschiedlich. Sie werden ein gutes Stück aufholen, weil sie einiges sehen und erfahren. Sie haben ja auch einige unserer Daten. Sie sehen, wie unser Motor sich fährt und wie er sich wo fährt." Spätestens im kommenden Jahr werde das Feld automatisch enger zusammenrücken, glaubt der Österreicher.

Schwerwiegende Veränderungen an den eigenen Antriebseinheiten können Renault und Ferrari 2014 jedenfalls nicht mehr vornehmen, schließlich dürfen viele Bereiche seit der Homologation vor Saisonbeginn in Bahrain bis zum Jahresende nicht mehr angerührt werden. "So ist die Regel, alle haben diese Regel akzeptiert", gibt FIA-Präsident Jean Todt zu bedenken. "Wäre es fair, diese auszuhebeln, weil zwei Motorenhersteller keine gute Arbeit geleistet haben? Können Sie sich vorstellen, wie es andersherum wäre? Wir können ja nicht sagen, dass wir die Regeln ändern, weil ein Motor zu gut ist."

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