Stephen Fitzpatrick erklärt, dass Manor der zehnte WM-Platz gereicht hätte, um das Überleben des Teams zu sichern - Felipe Nasr beendete in Brasilien alle Hoffnungen
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Am Freitag gab es die traurige Bestätigung: Manor musste zum wiederholten Male in der Teamgeschichte Insolvenz anmelden, die Teilnahme an der Formel-1-Saison 2017 steht auf mehr als wackeligen Beinen. "Als ich das Team 2015 übernahm, war die Herausforderung klar: das Team musste 2016 mindestens den zehnten Platz erreichen", wird der einstige Retter und Geldgeber Stephen Fitzpatrick von 'ESPN' zitiert. 2014 hatte das Team erstmals Insolvenz anmelden müssen.
"Während der Saison sah es lange so aus, dass wir es schaffen", erklärt Fitzpatrick im Hinblick auf WM-Platz zehn. "Aber das dramatische Rennen in Brasilien hat unsere Hoffnungen auf dieses Ergebnis beendet. Dadurch entstanden ernsthafte Zweifel daran, ob das Team 2017 antreten kann." Zur Erinnerung: In Interlagos wurde Felipe Nasr Neunter und sorgte so dafür, dass Sauber in der WM noch an Manor vorbeizog.
Rund 30 Millionen Euro hat Manor dieser neunte Platz von Nasr gekostet. Der Weg in die Insolvenz war damit nicht mehr zu vermeiden. "Ich blicke mit Stolz auf 2016 und das zurück, was Manor im erfolgreichsten Jahr in der Geschichte des Teams erreicht hat", erklärt Fitzpatrick und ergänzt: "Wir haben auf und abseits der Strecke große Anstrengungen unternommen, aber letztendlich war es nicht genug."
Gleichzeitig bestätigt er auch noch einmal Gespräche mit "mehreren Investorengruppen", die zur Rettung des Teams führen sollten. Im Dezember sei man nah an einer Einigung mit einem Konsortium aus Asien gewesen. "Dadurch hätte das Team eine starke Grundlage gehabt, um weiterhin zu wachsen und sich zu entwickeln. Leider ging uns die Zeit aus, bevor sie die Transaktion abschließen konnten", so Fitzpatrick.
Manor kam 2010 unter dem Namen Virgin in die Formel 1, trat später als Marussia beziehungsweise Manor-Marussia und seit der Saison 2016 als Manor an. Dank einem Motorendeal mit Mercedes konnte Pascal Wehrlein in diesem Jahr auf der Powerstrecke in Spielberg einen Zähler sammeln und erst die zweite Top-10-Platzierung in der Geschichte des Teams überhaupt feiern. Die erste hatte Jules Bianchi 2014 in Monaco geholt.