Für Lewis Hamilton ist Fernando Alonso und nicht Sebastian Vettel der schnellste Fahrer im Feld - Wechsel zu Mercedes sei zu 100 Prozent richtig gewesen
© Foto: Daimler
Nachdem sich Lewis Hamilton und Fernando Alonso 2007 als Teamkollegen bei McLaren noch ein Teamduell geliefert hatten, das zeitweise schon eher einem Teamkrieg glich - man denke an die Blockadeaktion im Qualifying von Ungarn - hat sich das Verhältnis der beiden Piloten in den vergangenen Jahren deutlich entspannt. Mittlerweile äußern sich beide äußerst respektvoll über den jeweils anderen und haben Freude an der Auseinandersetzung auf der Rennstrecke.
Die Rivalität mit Alonso ist für Hamilton sogar aufregender als das innerbritische Duell mit Jenson Button: "Er ist der Typ, den ich schlagen will", sagt Hamilton der 'Daily Mail' mit Blick auf Alonso. Obwohl Sebastian Vettel in den vergangenen drei Jahren den WM-Titel gewann, schätzt der Mercedes-Pilot seinen spanischen Rivalen stärker ein. "Du willst natürlich auch Seb schlagen, weil er die meisten Titel hat. Aber Alonso ist für mich der schnellste Fahrer. Er ist auch einer der erfahrendsten. Jeder hätte Schwierigkeiten, ihn zu schlagen."
Vor Alonso in einem Ferrari ins Ziel zu kommen, sei eine "nette Herausforderung", so Hamilton: "Und ich denke, Ferrari wird in diesem Jahr schnell sein." Ob das auch für Mercedes gilt, ist trotz der Bestzeiten am Ende der Wintertests noch unklar; darüber wird erst der Große Preis von Australien in einer Woche Aufschluss geben. Hamilton ist sich jedoch der Tatsache bewusst, dass sein Wechsel zu den Silberpfeilen, zumindest kurzfristig, ein Rückschritt ist.
"Ich weiß, dass ich zu einem Team gegangen bin, das nicht in der Lage war, mit meinem letztjährigen Auto mitzuhalten. Bei einigen Rennen betrug der Unterschied im Qualifying 1,9 Sekunden. Aber wir sind hungrig, das zu verändern", sagt der Brite. Auch finanziell habe er sich durch den Wechsel nicht verbessert: "Ich muss klarstellen, dass es lukrativer gewesen wäre, bei McLaren zu bleiben", so Hamilton, der mit geschätzten 28 Millionen Euro pro Jahr (inkl. Werbeeinnahmen) aber immer noch zu den Spitzenverdienern der Formel 1 gehören dürfte.
Abgesehen davon sei der Wechsel jedoch die richtige Entscheidung gewesen, von der Hamilton zu 100 Prozent überzeugt ist: "Je mehr Zeit ich in der Fabrik verbringe, umso aufgeregter bin ich. In dieser Umgebung bin ich glücklicher. Ich kann aber nichts Negatives über McLaren sagen. Ich hatte das Glück, das mir das Team den Einstieg in die Formel 1 ermöglicht hat."