Hamilton: Auch ein Weltmeister kann noch dazulernen

, 09.03.2013

Warum Lewis Hamilton der Wechsel zu Mercedes vorangebracht hat und warum er seine Freundschaft zu Nico Rosberg nicht in Gefahr sieht

Obwohl Lewis Hamilton seit seinem Formel-1-Einstieg im Jahr 2007 als einer der schnellsten Piloten im Fahrerfeld gilt, rief der 28-Jährige in der Vergangenheit immer wieder Kritiker auf den Plan. Mal waren es unüberlegte Aktion auf der Strecke, mal unprofessionelles Verhalten neben der Strecke - Stichwort Twitter-Affäre von Spa - die er sich vorwerfen lassen musste. Hamilton ist jedoch der Meinung, dass er durch diese Fehler auch im vergangenen Jahr dazugelernt hat und als Fahrer gewachsen sei.

Nun habe ihn der Wechsel zu Mercedes und die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren zusätzlich vorangebracht: "Ich habe gesehen, dass es so viel gibt, was ich noch lernen kann", sagt Hamilton im Interview mit 'Sky Sports F1'. Dies bezieht er weniger auf seine fahrerischen Leistungen, die er als seine Stärke ansieht, sondern vor allem auf die Zusammenarbeit mit dem Team. "Mercedes macht viele Dinge anders. Ihre Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit ihrem früheren Fahrer waren völlig anders als das, was ich bisher kannte. Es kommt immer wieder vor, dass ich denke: 'Wow, ich wusste gar nicht, dass am so ins Detail gehen kann."

Befragt nach den sportlichen Zielen in dieser Saison sagt Hamilton: "Es wäre falsch, wenn ich sagen würde, dass wir Weltmeisterschaft nicht gewinnen wollen, aber das wird einige Zeit dauern. Wenn wir in diesem Jahr eine Basis legen, sind unsere Chancen im kommenden Jahr größer." Daher wäre er mit einem dritten Platz beim Saisonauftakt in Australien, der im Vorjahr nach der Pole-Position für ihn noch eine Enttäuschung war, nun mehr als zufrieden: "Momentan würde ich einen dritten Platz auf jeden Fall nehmen. Das wäre sehr positiv für das Team und ein guter Start für uns."

Sorge, dass das teaminterne Duell seine Freundschaft zu Nico Rosberg belastet, hat Hamilton nicht. Diese Gefahr bestehe zwar, aber solange beide respektvoll miteinander umgehen würden, wäre das kein Problem. Und das sei ihnen früher schon gelungen: "Als wir vor vielen Jahren schon einmal Teamkollegen wurden, hat sich Ron (Dennis, ehemaliger McLaren-Teamchef) 1997 in Hockenheim mit uns zusammengesetzt und uns gefragt: 'Seid ihr Jungs reif genug, um Teamkollegen zu sein und Freunde zu bleiben?'"

Hamilton und Rosberg fuhren damals für das Kart-Team von McLaren und konnten schon als Jugendliche zwischen Wettkampf auf der Strecke und Freundschaft neben der Strecke unterscheiden. "Es ist uns damals gelungen, daher sehe ich keinen Grund, warum es jetzt nicht funktionieren sollte", sagt Hamilton. Der Brite geht dabei nicht davon aus, dass er und Rosberg sich auf Augenhöhe begegnen werden. "Es wird ein Kopf an Kopf Rennen, in dem hoffentlich der Beste gewinnen wird."

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