Lewis Hamilton betont, dass sein Wechsel zu Mercedes nicht des Geldes wegen zustande kam und dass er sogar ein finanziell besseres Angebot abgelehnt habe
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Für Lewis Hamilton beginnt mit dem Wechsel von McLaren zu Mercedes ein neuer Karriereabschnitt. Nachdem der Brite jahrelang von McLaren "großgezogen" wurde, verlässt er sein Heimatnest, um bei den Silberpfeilen eine neue Ära einzuleiten. Kritische Stimmen wurden nach der Bekanntgabe laut, Hamilton würde ein Top-Cockpit gegen viel Geld (geschätzte 75 Millionen Euro für drei Jahre) eintauschen. Doch der Weltmeister von 2008 bestreitet, dass es ihm bei seinem Wechsel nur um Geld ging.
"Machen Sie mal eine Umfrage im Fahrerlager. Jeder würde Ihnen sagen, dass er auch umsonst Formel 1 fahren würde", erteilt Hamilton gegenüber 'Bild' den Gerüchten Absage. "Aber das kannst du deinem Boss nicht sagen, und es ist auch Quatsch. Geld ist Teil des Lebens." Seine Entscheidung sei demnach auch nicht geldgesteuert gewesen, der Brite wollte einfach Teil eines wachsenden Projektes sein. "Außerdem hatte ich ein anderes Angebot vorliegen, das mir mehr Geld gebracht hätte", versichert der 28-Jährige.
Ob McLaren (oder ein anderes Team) ihm wirklich ein finanziell lukrativeres Angebot gemacht hat, wird wohl nur der Brite selbst wissen. Fakt ist, dass Hamilton sich trotz aller Umstände für Mercedes entschieden hat, obwohl die Silberpfeile in drei Jahren nie um die Weltmeisterschaft mitfahren konnten. Vielleicht hat in seinem Unterbewusstsein auch eine Rolle gespielt, dass er durch seinen Wechsel in das Cockpit von Rekordweltmeister Michael Schumacher schlüpft.
Diesen hat er nach seinem Ausfall in Abu Dhabi auch bereits persönlich aufgesucht, und ein wertvolles Geschenk mit nach Hause genommen: "Michael hat mir zum Abschied seinen Helm geschenkt", freut sich Hamilton. "In Abu Dhabi bin ich zu ihm gegangen und habe ihn gefragt, ob wir Helme tauschen können. Wie auch bei Fußballern ist das ein Respektsbeweis. Er hat es wirklich getan", scheint Hamilton fasziniert ob der Reaktion des Kerpeners.
Sein Cockpit hat er, seinen Helm nun auch - für Lewis Hamilton fehlen jetzt nur noch die Erfolge des Deutschen. Doch darauf angesprochen, winkt der Neo-Mercedes-Pilot ab: "Er ist eine Legende, den holt sowieso keiner."