Hamilton diplomatisch: "Grundlagen stimmen"

, 22.02.2013

So richtig glücklich war der Mercedes-Star trotz seiner Bestzeit nicht, Teamchef Ross Brawn jedoch bemüht sich um eine rosige Darstellung der Situation

Lewis Hamilton ganz vorne im Klassement. Was beim Testabschluss am Freitag in Barcelona Fakt und ein passendes Geburtstagspräsent für den Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda war, nennt der Mercedes-Pilot selbst ein Trugbild. Der Brite äußert sich kritisch über Mercedes' Chancen, um Grand-Prix-Siege zu fahren. Der Bestmarke in 1:23.282 Minuten will er keine große Bedeutung beimessen: "Das Auto fühlte sich in Ordnung an, aber die Bedingungen waren sehr kalt, das erlaubt nicht viele Rückschlüsse."

Am Vormittag wagte sich Hamilton als erster Pilot mit Trockenreifen der härteren Mischung auf die Piste und war zeitweise zwei Sekunden schneller als die versammelte Konkurrenz, die allerdings fast ausschließlich noch auf Intermediates vertraute. Fast eine dreiviertel Stunde und lang dauerte der Stint an, trotz der Kälte war am Mercedes - im Gegensatz zu vielen anderen Boliden - kein enormer Reifenverschleiß zu erkennen. Weil es später wieder stärker regnete, kam die Bestzeit nicht mehr in Gefahr. Außerdem stoppte Hamilton einmal mehr ein technischer Defekt.

Gute Woche trotz Regen

Der Ex-Weltmeister resümiert: "Die Bedingungen heute bedeuteten, dass wir nicht so viele Runden abspulten, wie wir es im Trockenen getan hätten." Dennoch seien die Silberpfeile im Plan: "Wir haben die Dinge erledigt, die wir hinter uns bringen wollten. Unsere Konstanz bei den Longruns haben wir verbessert", so Hamilton nach insgesamt 1513 Kilometern mit dem W04 und dem neunten Rang im Gesamtklassement in Barcelona, fast neun Zehntelsekunden hinter Sergio Perez und knapp hinter Nico Rosberg.

Freudensprünge sehen dennoch anders aus: "Ich kann nur sagen, dass die Grundlagen stimmen und es darum geht, den Abtrieb zu verbessern", gibt sich Hamilton zurückhaltend. Ross Brawn ist da dezent erfreuter: "Insgesamt war es eine gute Woche", so der Teamchef, der mit dem eigentlich sehr britischen Wetter hadert: "Der Regen war schon etwas unglücklich, aber wir haben das Beste draus gemacht." Sein Fahrer stimmt ein: "Ich liebe Regenrennen, aber das Testen im Regen ist einfach ein unnötiges Risiko."

Engagement und Hingabe machen Mut

Brawn erkennt dennoch einen Aufwärtstrend bei Mercedes: "Nico und Lewis werden Tag für Tag vertrauter mit dem Auto. Beide lieferten exzellentes Feedback, was die Entwicklung vorantreibt. Ihr Engagement und ihre Hingabe zu sehen macht mir Mut", streicht er die positiven Aspekte heraus. "Momentan sieht es so aus, als seien viele Teams nahe beieinander", analysiert Rosberg für 'auto motor und sport' und ist etwas pessimistisch, wenn es um Mercedes geht: "Es fehlt noch was zu den Schnellsten."

Die Standfestigkeit, hinter der nach vielen mechanischen Problemen in Spanien ein Fragezeichen steht, moniert Rosberg nicht: "Es gibt Zuverlässigkeitsprobleme, aber deshalb testen wir ja. Ich mache mir da keine Sorgen, sondern war viel begeisterter vom Tempo, dass wir angeschlagen haben." Vom allgemeinen Unken, wenn es um Mercedes geht, will der Wiesbadener nichts wissen: "Es fühlte sich gut an. Egal, was die Leute sagen. Ich spüre die Fortschritte und sehe sie in der Fabrik."

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