Hamilton: Ein Rennen wie in alten Kart-Tagen

, 07.04.2014

Nach dem packenden Mercedes-Duell in Bahrain erinnern sich Nico Rosberg und Lewis Hamilton an die gemeinsamen Anfänge im Kartsport und schwärmen

An den Zweikampf der beiden Silberpfeile in Bahrain wird man sich womöglich noch viele Jahre erinnern. Besonders die beiden Betroffenen - Lewis Hamilton und Nico Rosberg - haben das Mercedes-interne Duell in der Wüste sichtlich genossen. Nach dem Rennen schwärmen sie ob des tollen Rennens und denken zurück an die gemeinsamen Anfänge im Kartsport.

"Nico und ich hatten so ein Rennen seit unseren frühen Kart-Tagen nicht mehr", erinnert sich Hamilton. "Ich habe ihn (direkt nach dem Rennen; Anm. d. Red.) auf ein bestimmtes Rennen angesprochen. Ich weiß nicht mehr, in welchem Jahr es war, aber es war unser erstes gemeinsames Rennen. Er hatte damals die ganze Zeit in Führung gelegen, bis ich ihn in der letzten Runde überholen konnte und doch noch gewann. Heute war ich mir sicher, dass er es mit mir diesmal genauso machen würde. Das ging mir ständig durch den Kopf."

Fast wäre es tatsächlich so gekommen, Rosberg war oft genug bereits vorbei am Briten, der allerdings stets kontern konnte. "Ich dachte bestimmt neunmal, dass ich ihn jetzt endlich geschnappt hätte, aber es hat einfach nicht geklappt", erinnert sich der 28-Jährige. "Er kam immer wieder zurück und hat einen sehr guten Job gemacht. Lewis ist eben ein großartiger Fahrer und hat es jedes Mal aufs Neue geschafft, aber nächstes Mal werde ich es besser machen", kündigt der Deutsche an.

Ein überwältigendes Gefühl

Trotz der zahlreichen harten Manöver gerieten die Mercedes-Fahrer nicht aneinander. "Es ist manchmal schwierig, den anderen zu sehen, du siehst ihn nicht", räumt Rosberg ein. "Manchmal habe ich ihn gar nicht gesehen, denn es gibt einen so großen toten Winkel im Auto. Wenn es dann so eng war, wusste ich einige Male nicht, wo er war. Dann habe ich immer gedacht, jetzt hätte ich ihn endlich, aber dann tauchte er wieder auf."

"Ja, bei mir war es genauso", stimmt Hamilton zu. "Er war einige Male in meinem toten Winkel, sodass ich nicht wusste, ob er da war oder nicht, deshalb habe ich ihm Platz gelassen. Du siehst nicht, ob er angreift oder vielleicht später bremst. Es war wirklich unglaublich hart - eine der schwierigsten Situationen, in die ich seit langem involviert war. Ihn hinter mir zu halten und außerhalb von Windschatten und DRS, war sehr, sehr schwierig. Und das über zehn Runden..."

"Es war ein außergewöhnliches Rennen", findet der WM-Zweite, der die letzten beiden Grands Prix für sich entscheiden konnte. "Für mich fühlt es sich so an, als sei es eine lange Zeit her, dass ich mal wieder in der Lage war, ein wirkliches Rennen zu fahren und all meine Fähigkeiten abzurufen, die ich mir während meiner Kart-Zeit angeeignet habe. Sie in der Formel 1 anzuwenden, ist aber deutlich schwieriger. Es war ein fantastisches Gefühl, das tun zu können. Das ist eines der überwältigendsten Gefühle überhaupt, wenn du dann am Ende noch vorn stehst", so Hamilton.

"Nur wenige Hundertstel trennen die beiden Mercedes-Piloten, und es ist großartig, dass Mercedes seinen Fahrern erlaubt, gegeneinander zu kämpfen", lobt Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve. So könne sich trotz der silbernen Dominanz niemand über langweilige Rennen beschweren. "Im Gegenteil", meint ebenso der frühere Formel-1-Fahrer Allan McNish: "Am Ende des Jahres werden wir wohl den besten Zweikampf unter Teamkollegen erleben, den es je gegeben hat."

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